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Monat für Monat Das Wetter von Juli bis Dezember 2022

Im zweiten Semester gab vor allem die grosse Zahl der Hitzetage im Süden zu reden. Zweimal wurde die 38 Gradmarke in Genf geknackt und im Oktober gab es fast in der ganzen Schweiz den wärmsten Oktober seit Messbeginn.

Juli: Mehr Sommer geht nicht mehr

Im Juli wollte die Sonne kaum mehr untergehen. Fast Tag für Tag gab es in weiten Teilen der Schweiz Sonne satt. In Genf wurden insgesamt 374,5 Sonnenstunden registriert. Das ist der höchste Monatsmesswert in der Schweiz seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Der alte Rekord lag bei 370 Stunden, gemessen 1911 in Bern.

Im Juli gab es neue Sonnenscheinrekorde und im Süden reihte sich Hitzetag an Hitzetag.
Legende: Sonne satt Juli: Im Juli gab es neue Sonnenscheinrekorde und im Süden reihte sich Hitzetag an Hitzetag. Daniela Marques

Nebst dem Sonnenschein gab auch die Hitze zu reden. In Genf wurden am 19. Juli 38.1 Grad gemessen, die höchste Temperatur in der Schweiz seit dem Sommer 2015. In Stabio gab es 29 Hitzetage. So viele Hitzetage in einem Kalendermonat wurden bis jetzt in der Schweiz auch noch verzeichnet, auch nicht im Hitzesommer 2003. Insgesamt war es der 4 wärmste Juli in der Schweiz überhaupt. Nur 1983, 2006 und 2015 waren noch wärmer.

August: Endspurt der Sommerhitze

Im August folgte bereits der nächste Hitzemonat. Nach 2003 und 1992 war es der drittwärmste August in unserem Land. In Genf wurde der Höchstwert vom 19. Juli nochmals knapp übertroffen. Am 4. August zeigte die Quecksilbersäule sogar 38.3 Grad.

Fluss mit nur wenig Wasser.
Legende: Pegelstände auf Minimum: Im August sanken die Fluss- und Seepegel zum Teil auf bedrohlich tiefe Stände und der Geruch war auch nicht besonders. Bea Edelmann

Zur Monatsmitte fiel endlich auch wieder verbreitet Regen. Sehr grosse Regenmengen gab es vor allem im Osten, mit einer Tagessumme von 121 Millimetern in Altstätten/SG und 120 Millimeter in Schänis ebenfalls im Kanton St. Gallen. Stellenweise noch höhere Tagessummen wurden im Tessin gemessen.

September: schon fast ein Kälteschock

Nach den Hitzemonaten kehrten wir im September endlich wieder zur Normalität zurück, allerdings erst in der zweiten Monatshälfte. Zu Beginn des Monats war es sehr warm.

Schneebedeckte Berge.
Legende: Kühle zweite Septemberhälfte September: Auf der Alp Flix kündigte sich in der zweiten Septemberhälfte der Winter an. Conny Bianchi

In Visp und Biasca wurde sogar noch ein weiterer Hitzetag verzeichnet. Dann kam Kaltluft, und am 17. September schneite es stellenweise bis auf 1200 Meter herunter.

Oktober: wärmster Oktober überhaupt

Nach der sehr kühlen zweiten Monatshälfte im September war die Rückkehr des Sommers im Oktober doch eher überraschend. Am 27. Oktober wurden in Delsberg 27.4 Grad gemessen. Das entspricht ohne Wenn und Aber einem Sommertag. Auch in Glarus wurde dank Föhn mit genau 25 Grad ein Sommertag notiert.

 Limmernsee von oben.
Legende: Wärmster Oktober: Praktisch in der ganzen Schweiz war es der wärmste Oktober, kein Wunder war Schnee am Limmernsee Fehlanzeige. Vanessa Glauser

Am 29. Oktober meldeten das Hörnli im Zürcher Oberland mit 23.6 Grad und der Napf mit 21.9 Grad lokale Oktoberrekorde. Praktisch an allen Stationen des offiziellen Schweizer Messnetzes war der Oktober 2022 der wärmste Oktober überhaupt.

November: Martinisommer mit einem Volltreffer

Im November ragte vor allem der Martinisommer heraus. Pünktlich am 11. November wurde es wieder sehr warm. Danach blieb es warm, und so verzeichneten beispielsweise Genf und Bern den zweitwärmsten November seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen.

Martinisommer November.
Legende: Martinisommer November: Der Martinisommer landete einen Volltreffer. Ab dem 11. November wurde es wieder sehr mild. Catherine Mathez

Dezember: Schnee

Am 2. Adventssonntag fielen im Engadin grössere Schneemengen und der Winter klopfte generell südlich der Alpen an, zumindest oberhalb von 1500 Metern. Sonst zierte sich der Winter zunächst noch. Am 9. Dezember war es dann so weit und Frau Holle sorgte auch im Flachland für eine weisse Decke.

Winter auch im Mittelland
Legende: Winter auch im Mittelland: Im Dezember kam der Winter doch noch in tiefen Lagen an, wie hier in Berikon. Fabian Hüsser.

Eine Warmfront, die auf Kaltluft aufgeglitten war, sorgte besonders im Westen der Schweiz, an jenem Morgen für prekäre Strassenverhältnisse. Am frühen Morgen des 12. Dezembers gab es in Buffalora am Ofenpass -27 Grad. So kalt war es in der Schweiz im ganzen Winter 21/22 nie, zumindest nicht an den offiziellen Messstationen.

SRF 1, Tagesschau, 12.12.2022, 19:30 Uhr

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