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Mythos Vollmond Bringt der Vollmond einen Wetterwechsel?

Anziehungskraft Mond

Die Gravitationskraft (Anziehungskraft) des Mondes kann die Meeresoberfläche um bis zu einen Meter anheben. An der Mond abgewandten Seite der Erde wirkt weniger Gravitation, dafür ist dort die Fliehkraft grösser und bringt den gleichen Effekt. Auch die Erdoberfläche wird durch Gravitation deformiert. Die um 20 bis 30 Zentimeter hohe Bodenwelle bewegt sich aber so gleichmässig, dass dies nicht zu spüren ist. Am stärksten wirken übrigens die Gravitationskräfte, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen, das ist bei Neu- und Vollmond der Fall.

Vollmond – ein paar Eindrücke von letzter Nacht

Hat der Mond Einfluss auf unser Wetter?

Es mag vielleicht etwas verblüffend sein, aber der Mond wirkt mit seiner Gravitationskraft tatsächlich auch auf die Atmosphäre. Da Luft aber rund 800 mal weniger dicht ist als Wasser, sind in diesem dünnen Medium die Änderungen des Luftdrucks sehr klein und kaum messbar. Die Anziehungskraft des Mondes ist also viel zu gering, um unser Wetter zu verändern. Somit ist auch der Mythos «Vollmond bringt einen Wetterwechsel» falsch. Zudem kommt hinzu, dass der Vollmond an Wetterwechseln schon deshalb nicht beteiligt sein kann, weil sich das Wetter dann an jedem Ort der Erde wechseln müsste. Denn die Mondphasen – wie auch der Vollmond - finden auf der Erde überall gleichzeitig statt.

Woher kommt der Mond?

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Mond beim Sonnenaufgang
Legende: Peter Schwager

Heute sind sich die meisten Experten einig, dass die „Crash-Theorie“ stimmt.
Wichtige Hinweise auf des Rätsels Lösung lieferten die Analysen des Mondgesteins, das die Apollo-Astronauten zur Erde mitbrachten. Dazu muss man wissen, dass Mineralogen bei der Untersuchung von Gestein so etwas wie einen „chemischen Fingerabdruck“ ermitteln können, und zwar anhand der Beimengung einiger sehr seltener chemischer Elemente. Der „Fingerabdruck“ des Mondgesteins zeigt genau das charakteristische Muster von Gesteinen, die auf unserem Planeten aus dem Erdmantel an die Oberfläche gelangt sind. Wohlgemerkt: aus dem Erdmantel! Das unterstützt die Theorie vom Crash, bei dem aus dem Erdmantel all jene Materie herausgeschlagen wurde, die sich zum Mond formte.

Und das ging so: Kurz nachdem unser Planet vor etwas mehr als 4,5 Milliarden Jahren entstanden war und eine dünne Kruste, einen noch unvorstellbar heissen Mantel und einen Kern gebildet hatte, krachte ein anderer Himmelskörper etwa von der Grösse des Mars in die Erde. Eine riesige Menge Gestein, vor allem aus dem fast 3000 Kilometer dicken Erdmantel, wurde so stark erhitzt, dass es verdampfte und als heisse Wolke aus „Gesteinsgas“ aus der Erde hinausgeschleudert wurde. Erst in grosser Höhe kondensierte es wieder, kühlte also aus dem gasförmigen in den festen Zustand ab. Diese grossen Materialmengen bildeten einen Ring um die Erde, und die Staubkörner und Gesteinsbrocken in dieser Umlaufbahn fügten sich schliesslich – den Gesetzen der Schwerkraft folgend – zum Mond zusammen.

Zunächst kreiste der junge Mond sehr viel näher und schneller um die Erde. Und er rotierte – wie die Erde – auch schneller um die eigene Achse. Gleichzeitig entwickelte unser Trabant so viel Energie, dass er zu glühen begann. Ein 200 Kilometer tiefer Magma-Ozean bedeckte die Oberfläche. Was muss das für ein Bild gewesen sein: Die glühende Kugel des Mondes ganz nah und gross am Himmel! Gesehen hat das natürlich niemand, denn Leben entstand erst viele hundert Millionen Jahre später auf der Erde.

Quelle: DLR (Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt)


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