Nach einem heissen Sommertag sehnen sich viele nach einer kühlen Nacht. Wie stark die Temperatur in der Nacht absinkt, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: Wie bewölkt ist der Himmel, woher weht der Wind und wie feucht ist die Luft.
Wolken
Tagsüber reflektieren vor allem tiefe und dichte Wolken einen Teil des Sonnenlichts und spenden Schatten. Als Konsequenz erwärmt sich der Boden darunter weniger stark. In einer klaren Nacht kühlt der Boden gut ab. Die Wärme, die vom Boden ausgestrahlt wird, kann ungehindert ins All entweichen. Wolken können als eine Art Deckel wirken. Sie nehmen einen Teil dieser Wärme auf und strahlen ihn in alle Richtungen ab - also auch zurück zum Boden.
Wind
Auch der Wind hat bei der Temperatur ein Wörtchen mitzureden. Je nach Windrichtung kommt wärmere oder kältere Luft zu uns. Bei einer Bisenlage bringt der Wind kühlere und trockenere Luft zu uns. Er verstärkt so die Abkühlung in der Nacht. Weht der Wind wiederum aus südlicher Richtung, erreicht uns meist wärmere Luft.
Feuchtigkeit
Je feuchter die Luft, desto wärmer die Nacht. Der Effekt ist der gleiche wie bei den Wolken. Die Wassermoleküle absorbieren einen Teil der vom Boden ausgestrahlten Wärme und strahlen sie in alle Richtungen ab.
In der Praxis sieht das so aus:
Die Temperatur sank in der Nacht vom 23. auf den 24. August in Mosen/LU und in La Brévine/NE deutlich ab, bevor sie am Morgen wieder stark anstieg. Dieser Verlauf lässt sich leicht durch die oberen Faktoren erklären: Bei fast wolkenlosem Himmel erwärmte sich der Boden tagsüber und kühlte in der Nacht ab. Zudem brachte die Bise trockene und kühlere Luft zu uns.
Die drei Faktoren sind auch in der obigen Grafik gut sichtbar. Am Donnerstag ist der Tagesgang der Temperatur gross. Am Himmel sind kaum Wolken und durch die Bise der vergangen Tage ist die Luft trocken. Übers Wochenende wird der Unterschied kleiner. Der Wind weht aus Südwesten und bringt feuchtwarme Luft zu uns. Zusammen mit Wolken steigt die Temperatur tagsüber weniger stark an. In der Nacht sinkt sie dafür auch weniger ab.