Schon in der vergangenen Woche gab es aus Südosten viel Schnee. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sorgte Tief «Ingmar» erneut für starken Schneefall vor allem im Münstertal und im Engadin. In Santa Maria im Münstertal wurden am Sonntagmorgen 23 Zentimeter Neuschnee gemessen, und die Gesamtschneehöhe betrug stattliche 71 Zentimeter. Das gab es seit Messbeginn im Jahre 1931 in Santa Maria noch nie im November. Einen neuen Novemberrekord gab es auch im Oberengadin. Nach weiteren 39 Zentimetern Neuschnee betrug auf dem Flugplatz Samedan die Gesamtschneehöhe 77 Zentimeter. Auch das gab es seit Messbeginn noch nie im November. Allerdings reicht in Samedan die Messreihe nur bis ins Jahr 1979 zurück. Die 39 Zentimeter bedeuten im Übrigen auch die zweithöchste Neuschneemenge in Samedan im November.
Grosse Lawinengefahr im Bergell
Nach den neuerlichen Schneefällen besteht im Bergell grosse Lawinengefahr, also Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala. Auch im Oberengadin, südlich des Inns bis zum Berninapass, ist die Lawinengefahr gross. Auf der ganzen Alpensüdseite sowie zusätzlich in den Walliser Südtälern, im Urserental und in weiten Teilen des Kantons Graubünden ist die Gefahr erheblich, gemäss Angaben des Schnee- und Lawinenforschungsinstitutes (SLF).
Tief «Ingmar» zieht über die Alpen
Tief «Ingmar» zieht im Laufe des Sonntags über die Alpen und liegt am Montag schon über Norddeutschland bevor es weiter Richtung Nordsee zieht. Damit lässt der Niederschlag im Laufe des Montags allmählich nach. Bereits in der Nacht zum Dienstag steuert ein nächstes Genuatief neue Feuchtigkeit primär gegen die südlichen Alpen. Es muss oberhalb von 700 bis 1100 Metern mit neuen Schneefällen gerechnet werden, und auch nach einer kurze Wetterberuhigung am Mittwoch wird ab Donnerstag wieder neue Feuchtigkeit an den südlichen Alpen ausgequetscht. Allerdings liegt dann die Schneefallgrenze meist zwischen 1400 und 1800 Metern.
Im Norden droht epische Föhnphase
Im Norden fällt vor allem am Montagvormittag noch Niederschlag mit einer Schneefallgrenze meist zwischen 500 und 700 Metern. Auch am Dienstag kann es lokal nochmals Schnee geben, vor allem am Alpenhauptkamm. Im Laufe des Mittwochs setzt Föhn ein, der hält wahrscheinlich bis Samstag durch. Im Osten bleibt es dadurch längere Zeit trocken.