Der Martinisommer sorgt regelmässig für eine milde erste Hälfte des Novembers. In den Tagen um den 11. November bestimmt dann jeweils ein Hochdruckgebiet unser Wetter. Die Folge: Auf den Bergen sonniges und mildes Wetter, im Flachland ebenfalls mild, häufig liegt aber Nebel.
In der Meteorologie stellt der Martinisommer eine sogenannte Singularität dar. Also eine Wetterlage, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr regelmässig wiederholt. In diese Kategorie gehören beispielsweise auch die Eisheiligen oder der Altweibersommer.
Ein heiliger Name
Der Name dieser Wetterphase geht auf den heiligen Martin von Tours zurück. In den Tagen um seine Beerdigung am 11. November 397 erblühten durch einen unerwarteten Wärmeeinbruch die Bäume. Seither tragen milde Wetterphasen um diesen Zeitpunkt seinen Namen. Der 11. November ist deshalb der Martinstag. Je nach Region heisst der Martinisommer auch Martinssommer.
Martinisommer Jahrgang 2022
Am Mittwoch und zu Beginn des Donnerstags rückt der Martinisommer erst einmal in den Hintergrund. Statt Hochdruckwetter bringt ein Tief eine Kaltfront zu uns. Es bleibt zwar mild, aber zuerst ist Regen angesagt. Ist die Front durchgezogen, macht sich anschliessend ein Hoch über Europa breit und bestimmt unser Wetter.
Auch in der Höhe ist es aussergewöhnlich mild. Auf 2000 m steigen die Temperaturen ab Freitag auf rund 10 Grad. Normalerweise zeigt das Thermometer dort um diese Jahreszeit um 3 Grad an. In der Tendenz gilt ab Freitag also: Überall mild und dazu unten öfter grau, oben blau. Ganz wie es der Martinisommer will.