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Föhn, Brunnen/SZ, 29.3.2024, Ruth Hürlimann
Aus Meteo Zusatzmaterial vom 30.03.2024.
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Seit drei Tagen Föhnsturm Schon wieder 155 Kilometer pro Stunde auf dem Gütsch

Über den Alpen tobt seit Karfreitag ein Föhnsturm. Am Karfreitag erreichte der Föhn seinen Spitzenwert mit 190 Kilometern pro Stunde auf dem Gütsch. In den Tälern lag der Höchstwert bei 130 Kilometern pro Stunde, gemessen in Altdorf. Auch am Sonntag gab es auf den Bergen wieder Orkanböen.

In der Nähe der Britischen Inseln liegt ein stationäres Tiefdruckgebiet, das bei uns seit Karfreitag für Südföhn mit Orkanböen sorgt. Die Höchstwerte der aktuellen Föhnperiode wurden am Karfreitag und in der Nacht zum Karsamstag gemessen. Auf dem nationalen Messnetz wurde ein Höchstwert von 190 Kilometern pro Stunde registriert, gemessen auf dem Gütsch oberhalb von Andermatt. Mehr als 150 Kilometer pro Stunde wurden auch auf dem Titlis mit 159 und auf dem Jungfraujoch mit 152 Kilometern pro Stunde erreicht. Am Samstagvormittag lag der Spitzenwert auf dem Gütsch bei 173 Kilometern pro Stunde. Erst am Samstagabend hatte der Föhn eine kurze Schwächephase. Schon am Sonntagmittag wurde er aber wieder extrem und brachte auf dem Gütsch erneut 155 Kilometer pro Stunde.

Orkanböen auch in den Tälern

Schon am Freitagmorgen wurde in Altdorf ein Wert von 130 Kilometern pro Stunde gemessen. Orkanböen gab es auch in Oberägeri mit 125 Kilometern pro Stunde und in Engelberg mit 120 Kilometern pro Stunde. Dies war der höchste Messwert im Monat März im Klosterdorf seit Messbeginn. Der Föhn griff im Laufe des Freitags auch weit ins Flachland. In Altenrhein am Bodensee wurden 104 Kilometer pro Stunde gemessen, und auch in Wädenswil am Zürichsee lag der Maximalwert bei 80 Kilometern pro Stunde. Teilweise peitschte der Föhnsturm auch durch grössere Städte. Chur meldete einen Wert von 104 Kilometern pro Stunde, auch dies ein neuer lokaler Rekord für den Monat März. In St. Gallen und Luzern wurde ein Wert von je 92 Kilometern pro Stunde gemessen. Am Samstag wurden in Altdorf und Meiringen erneut mehr als 100 Kilometer pro Stunde verzeichnet, und auch am Sonntagmorgen gab es in Meiringen einen Wert von 107 Kilometern pro Stunde.

Lokal weit über 20 Grad

Die Höchsttemperaturen lagen in den Föhntälern an Karfreitag bei knapp 22 Grad. In Altenrhein und Kriessern wurden je 21,8 Grad gemessen, und in Giswil wurden 21,5 Grad erreicht. Verblüffend war die Wirkung des Föhns in Luzern. Dort wurden am Freitagabend nach 19 Uhr genau 21 Grad gemessen. Es war aber generell im Norden sehr mild. So gab es auch in Genf 21 Grad. Am Samstag war es nicht mehr ganz so mild, in Altenrhein wurden aber erneut 21,8 Grad als Höchstwert notiert. Am Sonntag sorgte der Föhn in Altenrhein wiederum für 19 Grad, in Giswil sogar für 19,3 Grad.

Wetterfrust im Süden

Während es im Norden mild und meist trocken war, zeigte sich das Wetter im Süden von der unfreundlichen Seite. Im Nordtessin fielen von Karfreitag bis Ostersonntag teilweise 140 Millimeter Niederschlag. An Karfreitag lagen die Höchsttemperaturen an den Tessiner Seen nur gerade zwischen 8 und 10 Grad. Am Karsamstag wurden immerhin 13 bis 15 Grad erreicht, am Ostersonntag lagen die Höchsttemperaturen erneut im Bereich um 10 Grad. Zwischen Karfreitag und Ostersonntag gab es an den Tessiner Messstationen nicht einen Sonnenstrahl.

Ein farbiger Regenschirm vor dem grauen See.
Legende: Ascona/TI Regen im Tessin am Karfreitag. Fabian Ruchti

Jetzt wird es auch im Norden nass

Am Sonntagabend tobt immer noch Föhn, dann bricht er in sich zusammen. Am Montag gibt es Schauer, speziell in der ersten Tageshälfte. Danach bleibt es wechselhaft. Ab Donnerstag wird es im Norden wieder sehr mild, und es bahnt sich die nächste Föhnphase an. Im Süden fällt am Ostermontag immer noch kräftiger Regen, und erst am Dienstag meldet sich die Sonne mit Nordföhntendenz zurück. Mit 18 Grad wird es endlich auch wieder angenehm warm.

Keine grösseren Schäden bekannt

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Auf einem Campingplatz im Kanton Appenzell Innerrhoden wurde eine Frau verletzt, als der Sturm das Vordach eines Wohnwagens aus der Verankerung riss, wie die Polizei meldet.

In Cully am Genfersee ist das historische Dampfschiff «Simplon» beim gestrigen Föhnsturm beschädigt worden, wie RTS berichtet. Das Schiff prallte demnach gegen den Anlegesteg. Es habe Gefahr bestanden, dass der Steg einbreche. Aus dem Schiff habe Wasser abgepumpt werden müssen.

Meteo, 29.03.2024, 19:55 Uhr

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