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Seit einem Monat kaum Regen Enorme Trockenheit im Süden und Osten

Seit dem 13. März, also seit einem Monat fiel kaum mehr Regen. An vielen Orten gingen nur noch etwa 5 Millimeter nieder. Dazu trocknete kräftige Bise und viel Sonnenschein den Boden zum Teil gnadenlos aus. Kein Wunder besteht teilweise grosse Waldbrandgefahr.

Auf den ersten Blick sieht die Lage noch relativ harmlos aus. Das erste Quartal 2020 brachte an vielen Orten nur leicht unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen, im Osten war es zum Teil sogar zu nass. Deutlich zu trocken war es nur am Genfersee mit einem Niederschlagsdefizit von rund 30 Prozent und vor allem im Tessin. Dort gab es seit Neujahr an vielen Orten nur knapp 50 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge.

Die Kartoffelfurchen auf dem Ackerfeld zeigen ein schönes und schwungvolles Bild.
Legende: Jegenstorf Die Kartoffelfurchen auf dem Ackerfeld zeigen ein schönes und schwungvolles Bild. Regen könnte auch hier nicht schaden. Franz Knuchel

Seit einem Monat knochentrocken

Betrachtet man die Niederschlagsmengen detaillierter, dann wird die Trockenheit schon viel klarer sichtbar. An vielen Orten gab es seit der zweiten Märzwoche, also seit ziemlich genau einem Monat, keinen oder kaum mehr Niederschlag. Lokal fielen am 29. und 30. März noch rund 5 Millimeter Regen, seitdem ist es nun komplett trocken. Nur im Tessin gab es nach einer langen trockenen Phase Ende März bis 20 Millimeter Regen, seitdem ist es auch dort wieder komplett trocken. Gerade jetzt in der eigentlichen Vegetationsphase fehlt das Wasser völlig.

Blick von Ilanz ins Lumnezia.
Legende: Ilanz Grosse Trockenheit und Waldbrandgefahr herrscht auch in der Surselva. Pieder Cadalbert

Dazu noch hohe Verdunstung

Die Trockenheit zeichnet sich nicht nur durch den fehlenden Niederschlag aus. Gleichzeitig ist auch noch die Verdunstung hoch. Einerseits scheint die Sonne fast Tag für Tag von einem fast wolkenlosen Himmel und entzieht dem Boden die Feuchtigkeit. Kommt dazu, dass weit überdurchschnittliche Tagestemperaturen den Boden weiter austrocknen, dazu hilft im Norden auch noch kräftige Bise mit. Einzig die klaren Nächte mit Tau und Reif sorgen stellenweise für eine Entlastung.

Blick über ein blühende Rapsfeld, dahinter die Glarner Berge mit Quellwolken.
Legende: Linthebene Dank der Wärme blüht in der Linthebene schon der Raps, allerdings ist es auch hier sehr trocken. Patrick Jenelten

Waldbrandgefahr

In den Kantonen Tessin und Glarus sowie in weiten Teilen des Kantons Graubünden besteht Waldbrandgefahr Stufe 4, also gross, auf der fünfteiligen Gefahrenskala. Im Freien besteht ein Feuerverbot. Im Kanton Bern, in weiten Teilen der Nordwestschweiz, im Zentralwallis und im südlichen Teil des Kantons St. Gallen ist die Waldbrandgefahr erheblich, also Stufe 3.

Blick über den wolkenlosn Sempachersee in Richtung eines klaren Abendrots.
Legende: Sempach Oft war es in den vergangenen Tagen wolkenlos, wie hier am Sempachersee Rupert Quaderer

Das lange Warten auf den Regen

Am Montag sind einzelne Schauer in Sicht, und am Abend könnte es im Osten verbreiteter etwas Regen geben. Viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heissen Stein ist das aber definitiv nicht. Danach ist es bis zum kommenden Wochenende wieder weitgehend trocken, allenfalls sogar noch länger. Damit wird die Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen noch weiter zunehmen.

Bilanz-Karte

In der interaktiven Karte wird die Niederschlagsbilanz seit März dargestellt. Die Karte ist zoombar und wird täglich neu berechnet:

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