Im Winterhalbjahr werden die höchsten Temperaturen meist dann erreicht, wenn der Wind seine Finger im Spiel hat. Im Gegensatz zum Sommer ist dabei die Sonneneinstrahlung nur nebensächlich.
Südwestlagen bringen milde Luft
Als Grundvoraussetzung für solch hohe Temperaturen - in Delsberg lag die Höchsttemperatur heute bei 22 Grad - braucht es sicherlich eine milde Luftmasse.
Dies ist im Winterhalbjahr vor allem während Südwest- und Westwindlagen sowie bei Föhnlagen der Fall. Dabei wird in grosser Höhe vom Atlantik oder Mittelmeer milde Luft zur Schweiz transportiert. Bei Nord- und Ostwind gelangt hingegen kalte Kontinentalluft zu uns.
Wind sorgt für gute Durchmischung
Damit die milde Luft auch im Flachland ankommt, muss die Atmosphäre gut durchmischt sein. Und hier kommt nun der Wind ins Spiel. Mit Unterstützung des Windes wird die milde Luftmasse «heruntergemischt». Durch das erwärmt sich die Luft beim Absinken um 1 Grad pro 100 Meter.
An einem windstillen Wintertag bleibt über dem Flachland dagegen oft ein sogenannter Kaltluftsee zurück. Dabei ist es in tiefen Lagen oft kälter als auf den Bergen.
Wo wird es im Winterhalbjahr am wärmsten?
Neben den klassischen Föhngebieten, wie zum Beispiel dem Rheintal oder dem Reusstal, werden oft in der Nordwestschweiz zwischen der Ajoie und der Region Basel die höchsten Wintertemperaturen erreicht. Dies liegt vor allem an der regionalen Topographie und der tiefen Höhenlage. Am kältesten bleibt es bei Südwestwindlagen meist am Jurasüdfuss, wo der Kaltluftsee kaum ausgeräumt wird.