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Starkregen im Süden Mehr als 200 Millimeter Regen im Südtessin

Auch am ersten Juliwochenende war Regen in der Schweiz das grosse Thema. Von Samstagmorgen bis am Sonntagnachmittag fielen im Südtessin lokal bis 220 Millimeter Regen. Viel Regen gab es auch im Misox, im Bergell und im Engadin. Bis in die Nacht zum Montag sind noch weitere Regengüsse möglich.

Schon am Samstag fiel in weiten Teilen der Schweiz Regen. Am frühen Nachmittag zog zuerst eine Störungszone von Westen nach Osten über unser Land, am Abend folgte eine Kaltfront. Sie blieb in der Folge über den Alpen und den südlichen Landesteilen stehen, und sorgte dort für ergiebigen Regen. Am Sonntagmorgen bildete sich eine sogenannte Konvergenzlinie über dem Südtessin, die sich bis ins Engadin und ins Landwassertal erstreckte.

Blick auf den wolkenverhangenen San Salvatore und Lugano.
Legende: Starkregen im Tessin Das Südtessin wurde am Sonntag von Starkregen heimgesucht. FB (Archiv)

 

Grösste Regenmengen im Südtessin

Am Samstagnachmittag setzte zunächst kräftiger Regen im Maggiatal und im Misox ein. Im Maggiatal war der Regen aber schon am frühen Sonntagmorgen weitgehend vorbei. In den vom Unwetter am vergangenen Wochenende stark betroffenen Gebieten gab es zwischen 10 und 45 Millimeter Regen. In Cevio wurden 15,8 Millimeter gemessen, in Robiei 41,6 Millimeter. Erst am frühen Sonntagabend kamen dort wieder kleinere Schauer auf. Kräftigen Regen gab es am Samstag schon im Misox. Die Schauerline vom Sonntagmorgen brachte im Mendrisiotto die grössten Niederschlagsmengen. In Coldrerio lag am Sonntagnachmittag die 24 Stundensumme bei mehr als 219 Millimetern. Dabei wurde der lokale Julirekord von 157 Millimetern klar übertroffen. Allein in 3 Stunden gingen mehr als 120 Millimeter Regen nieder. Das war klar zu viel, und es kam zu Überschwemmungen und Hangrutschen. Zeitweise musste sogar die Autobahn A2 gesperrt werden. Auf dem Monte Generoso lag die 24 Stundensumme bei 210 Millimetern, und in Stabio westlich von Chiasso wurden 198 Millimeter verzeichnet. Auch das lag deutlich über dem Julihöchstwert für Stabio, der bisher 128 Millimeter betrug.  Mehr als 100 Millimeter Regen gab es auch in Bellinzona und in Soglio im Bergell.   

Mehrere Haufen mit Schwemmholz.
Legende: Schwemmholz am Lago Maggiore In Tenero am Lago Maggiore stapelte sich wieder Schwemmholz. Irene Eichhorn

 

Am Abend neuer Regen

Am Sonntagnachmittag stellte sich eine Regenpause ein. Gegen Abend kam wieder neuer Regen auf, diesmal auch wieder im Nordtessin. Am späteren Abend wird im Südtessin nochmals mit kräftigem Regen gerechnet. Bis am frühen Montagmorgen sind nochmals 10 bis lokal 40 Millimeter möglich. Da der Regen in Bändern von der Poebene daherkommt, sind die Regenmengen auf kurzer Distanz sehr unterschiedlich.

Auch angrenzende Gebiete betroffen

Der Regen vom Sonntag traf auch Gebiete im Kanton Graubünden. Nebst dem Misox war auch das Engadin betroffen. In Sils fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 80 Millimeter, das war dort der zweithöchste Juliwert. In Samedan gingen innerhalb von 24 Stunden 65 Millimeter nieder und in Susch 55 Millimeter. Auch diese Werte liegen oberhalb der lokalen 24 Stunden-Höchstwerte für den Monat Juli. Zwischen Zernez und Brail wurden im Engadin Verkehrswege unterbrochen. Der Inn bei Tarasp hatte am frühen Sonntagabend die Hochwasserstufe 3 erreicht, Tendenz immer noch steigend. In der Landschaft Davos fielen zwischen 45 und 50 Millimeter Regen in 24 Stunden. Dort führte die Dischma Hochwasser.

Wolkenverhangener Silsersee mit einem vollgelaufenen Ruderboot.
Legende: Starkregen im Engadin Auch im Oberengadin fiel sehr viel Regen, wie hier am Silsersee. Linus Werren

 

Trockene Phase bis Mittwoch

Im Norden war es schon am Sonntag weitgehend trocken, und auch das Wallis blieb am Wochenende von grossen Regenmengen verschont. Am Montag und Dienstag bleibt es in der ganzen Schweiz weitgehend trocken. Vereinzelte lokale Gewitter sind nicht ganz ausgeschlossen. Schon am Mittwoch muss aber wieder mit kräftigeren Gewittern gerechnet werden, und am Freitag erreicht uns die nächste aktive Kaltfront.

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