Am Montag kam es über dem südlichen Pazifik, über Chile und Argentinien sowie über dem südlichen Atlantik zu einer totalen Sonnenfinsternis. Zu diesem Zeitpunkt schob sich der Mond auf seiner Umlaufbahn zwischen Sonne und Erde. In einem schmalen Streifen kam es zur Totalität, das bedeutet, dass der Mond die Sonne vollständig verdeckt.
Mehr als 2 Minuten dunkel
Die Finsternis begann um 14.33 Uhr unserer Zeit über dem Pazifik. Um 15.33 Uhr war die Finsternis total, immer noch über dem Pazifik. Um 17.13 Uhr erreichte die Verdunkelung ihr Maximum. Im Kern der Finsternis war die Sonne während 2 Minuten und 10 Sekunden vollständig vom Mond verdeckt. In dieser Zeit war es zwar nicht stockdunkel, da es noch Streulicht gab. Das Spektakel wirkte eher wie eine rasche Dämmerung, und es wurde deutlich kühler. Mit dem Temperaturwechsel kam auch Wind auf. Der Spuk ging in der Folge über dem südlichen Atlantik weiter. Um 18.54 Uhr ging die Totalität zu Ende, und um 19.53 Uhr trat die Erde wieder vollständig aus dem Schatten des Mondes.
Kurze Finsternis
Mit 2 Minuten und 10 Sekunden handelte es sich eher um eine kurze Totalitätsphase. Die Dauer der Totalität ist von der Position des Mondes abhängig. Je näher sich der Mond bei der Erde befindet, desto grösser ist sein Schattenwurf. Bei einer langen Verdunkelung kann die Sonne mehr als 7 Minuten hinter dem Mond verschwinden. In den letzten 150 Jahren war die längste Sonnenfinsternis im Juni 1955 mit einer Länge von 7 Minuten und 8 Sekunden. Eine richtige Monsterfinsternis wird es in 166 Jahren geben. Am 16. Juli 2186 verschwindet die Sonne für satte 7 Minuten und 29 Sekunden hinter dem Mond. Befindet sich dagegen der Mond in einem relativ grossen Abstand zur Erde, so reicht es manchmal nicht für eine Totalität. Der Mond ist in diesen Fällen zu klein, um die ganze Sonne abzudecken, und man spricht von einer ringförmigen Sonnenfinsternis.
Schon wieder Südamerika
Die Astronomen in Chile und Argentinien haben momentan das grosse Los gezogen. Schon die letzte totale Finsternis am 2. Juli 2019 war ein exklusives Vergnügen in Chile und Argentinien. Die nächste totale Finsternis spielt sich auch im südatlantischen Raum ab. Die Totalität wird am 4. Dezember 2021 aber nur über der Antarktis erreicht. Die nächste totale Sonnenfinsternis in der Schweiz ist definitiv nur etwas für die jüngere Generation. Sie wird erst am 3. September 2081 stattfinden. Wer kein dickes Portemonnaie hat, aber dennoch einmal eine totale Sonnenfinsternis live erleben möchte, der hat noch in diesem Jahrzehnt zwei sehr gute Optionen. Am 12. August 2026, also während der Sommerferien, gibt es eine totale Finsternis in Spanien und ein knappes Jahr später gibt es nochmals eine Sommerferien-Finsternis in Spanien. Der 2. August 2027 dürfte bei allen Astronomen rot angestrichen sein.
Mondfinsternisse sind häufiger zu sehen
Steht der Mond auf der gegenüberliegenden Seite der Erde, also bei einer Vollmondkonstellation, kann es zu einer Mondfinsternis kommen. In diesem Fall deckt die Erde den Sonnenschein auf dem Mond ab. Mondfinsternisse und Sonnenfinsternisse sind zwar fast gleich häufig. Da eine totale Sonnenfinsternis aber nur auf einem ganz schmalen Streifen auf der Erde zu sehen ist, der rotverfärbte Mond aber von grossen Flächen auf der Erde wahrnehmbar ist, hat man das Gefühl, dass Mondfinsternisse viel häufiger seien.