Nach dem rekordwarmen Februar und dem ebenfalls sehr warmen März war männiglich auf einen warmen April eingestellt. Zunächst sprach auch nicht viel dagegen. Föhnphase reihte sich an Föhnphase, meistens an den Wochenenden. Vom 6. bis am 8. April sowie am 13. und 14. April wurden teilweise Temperaturen verzeichnet wie noch nie zuvor im April. Insgesamt 27 Messstationen in der Schweiz verzeichneten lokal den wärmsten Apriltag seit Messbeginn. Ganz speziell war die Situation in Elm/GL. Dort gilt nach wie vor der 25. April 2007 als wärmster Tag im Monat April, allerdings schafften es 2024 der 6. April, der 7. April, der 8. April und der 14. April unter die 10 wärmsten Apriltage in Elm seit Messbeginn. Der Monatshöchstwert wurde im Übrigen in Basel mit 28,8 Grad verzeichnet, gefolgt von Chur mit 28,5 Grad. Beide Werte wurden am 6. April registriert. Sowohl Basel als auch Chur verzeichneten bereits 5 Sommertage im April.
Nach der Monatsmitte kam der freie Fall
In der zweiten Monatshälfte folgte der grosse Absturz der Temperaturen. So verharrten beispielsweise in Aarau die Temperaturen vom 18. bis 24. April durchgehend unterhalb der 10 Gradmarke. Eine so lange Periode mit einstelligen Temperaturen wurde in Aarau letztmals im April 1994 verzeichnet. Trotz tiefer Temperaturen gab es nur vereinzelt Frost. Oft hatten in der Nacht dicke Wolken eine isolierende Wirkung. So gab es beispielsweise in Glarus während des ganzen Monats keinen Frost.
Insgesamt rund 2 Grad zu warm
Im April lagen die Monatsdurchschnittstemperaturen rund 2 Grad über dem Mittel der klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Im Vergleich zum Erwartungswert der Jahre 1991 bis 2020 war es nur minim zu warm, einzig in den östlichen Föhngebieten betrug der Temperaturüberschuss rund 1 Grad.
Besonders der Osten war zu nass
In einem Streifen vom Goms über die Gotthardregion bis nach Nord- und Mittelbünden, das Glarnerland und bis hin zum Alpstein fielen überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, ebenso im Unterengadin und im Samnaun. Eindrücklich waren auch die Niederschlagsmengen im Wallis. Während es im Goms 30 bis 60 Prozent mehr Niederschlag gab als üblich, wurden in Sitten nur 14 Millimeter Niederschlag verzeichnet. Dies entspricht im Walliser Hauptort einem Defizit von rund 60 Prozent für den Monat April.
Fast 7 Meter auf dem Säntis
Da es in der zweiten Monatshälfte kalt war, fiel auch immer wieder Schnee bis ins Flachland. Bis zur Schneemessung, jeweils am Morgen um 8 Uhr, war der Schnee oft schon wieder geschmolzen. Ganz anders die Schneesituation auf dem Säntis. Dort lagen am 25. und 26. April 6 Meter 90 Schnee. Das gab es seit dem absoluten Schneerekord mit 8 Metern 16 im April 1999 nie mehr.
Schon wieder: einfach keine Lust!
An den meisten Orten in der Schweiz blieb die Sonnenscheindauer unter dem langjährigen Schnitt. Kam doch einmal ein Hoch in die Nähe des Alpenraums sorgten oft die hohen Wolken von Warmfronten für eher trübes Wetter, und dann war auch immer wieder Saharastaub mit im Spiel, letztmals am 30. April. Allein im Süden gab es stellenweise einen minimen Überschuss an Sonnenstunden.
Folgt jetzt ein Wonnemonat?
Der Mai wird oft als Wonnemonat gepriesen. Danach sieht es zunächst nicht wirklich aus. Es geht veränderlich weiter, allerdings scheinen auch während den unbeständigen Wetterphasen die Temperaturen relativ hochzubleiben, und auch Frost ist momentan nicht in Sicht. Allerdings dauert es doch noch rund 14 Tage bis zum Ende der Eisheiligen.