Am Samstag lag Orkantief «Éowyn», über der Nordsee und sorgte bei uns für Föhn in den Alpen und stürmischen Südwestwind über dem Jura. Der stürmische Wind erreichte am Samstagabend auf dem Jura Spitzen von 109 Kilometer pro Stunde, sowohl auf dem Dôle, wie auf dem Chasseral.
Ebenfalls 109 Kilometer pro Stunde erreichte der Sturm auf dem Gütsch und auf dem Piz Martegnas. Die stärkste Böe des Wochenendes wurde aber mit dem Frontdurchgang am Sonntagmorgen auf dem Säntis gemessen. Das Anemometer zeigte dort einen Wert von 116 Kilometer pro Stunde.
Die stärkste Föhnböe wurde am Samstagabend mit 96 Kilometer pro Stunde in Altdorf gemessen.
Neue Januarrekorde
Der turbulente Wind aus südlichen Richtungen brachte zum Teil Temperaturen wie nie zuvor im Monat Januar. In Genf wurden 18.1 Grad gemessen. Das lag 1.3 Grad über dem bisherigen lokalen Januarhöchstwert vom 13. Januar 1920. Neue lokale Januarhöchstwerte wurden auch aus Nyon, Pully, Payerne und St. Gallen gemeldet. An vielen anderen Orten gehörte der 25. Januar 2025 zu den zehn wärmsten Januartagen.
Mehr als 18 Grad
Nicht nur in Genf wurde der Wert von 18 Grad übertroffen. Auch in Delsberg wurden 18.1 registriert, und in Sevelen im St. Galler Rheintal gab es sogar 18.3 Grad. Allerdings handelte es sich dort um keine Januarhöchstwerte.
Kaltfront-Hammer bringt Schnee bis 700 Meter
In der Nacht zum Sonntag ging der Föhn zu Ende, und aus Westen erreichte uns eine Kaltfront. Die Schneefallgrenze sank beim Frontdurchgang von 1400 Metern auf rund 1000 Meter. In den nördlichen Alpentälern und inneralpin sank die Schneefallgrenze teilweise noch tiefer. In Ilanz auf rund 700 Meter über Meer wurden am Sonntagmorgen 4 Zentimeter Neuschnee gemessen.
Am meisten Neuschnee gab es im Raum Maloja mit 30 Zentimetern, in Sils waren es 25 Zentimeter, und in San Bernardino waren es auch 23 Zentimeter. Auch an beiden Gotthardtunnel-Portalen gab es wenig Schnee. In Graubünden fiel noch bis am Sonntagmittag Schnee, sonst war der Spuk bald vorbei.
Nur kurze Atempause
Am Sonntag war es besonders im Flachland und im Wallis lange Zeit sonnig, oft sogar wolkenlos. Allerdings kündigten die Schleierwolken am Sonntagnachmittag den erneuten Wetterumschwung auf Montag an. Von Sonntagabend bis Montagabend muss an den nördlichen Alpen wieder mit einem Föhnsturm gerechnet werden.
In den Tälern sind lokal Böen von knapp über 100 Kilometer pro Stunde möglich, auf den Bergen werden die Spitzenwerte im Bereich um 120 Kilometer pro Stunde erwartet. Ebenfalls am Sonntagabend wird der Wind auf den Jurahöhen auch wieder stürmisch. Dort gibt es am Montagvormittag lokal ebenfalls Orkanböen. Am Montagnachmittag und -abend muss teilweise auch im Flachland mit Sturmböen gerechnet werden.
Frau Holle macht auch mit
Schon am Montagvormittag fällt ausserhalb der Föhngebiete Regen. Die Schneefallgrenze liegt zunächst im Bereich zwischen 1700 und 2100 Metern, nur im Wallis liegt sie zu Beginn tiefer.
Im Laufe des Tages folgt kühlere Luft und bis in die Nacht zum Dienstag sinkt die Schneefallgrenze im Norden gegen 1000 Meter, lokal auch tiefer. Viel Niederschlag gibt es auch südlich der Alpen. Im Nordtessin kann es zeitweise Schnee bis auf 700 Meter geben. In Höhenlagen oberhalb von 1500 Metern muss bis am Dienstagmittag mit einem Schneezuwachs von 25 bis 75 Zentimetern gerechnet werden. Erst am Mittwoch beruhigt sich das Wetter in der ganzen Schweiz.