Am Donnerstag zog das kleine Tief «Caetano» genau über die Schweiz. Es brachte beidseits der Alpen grössere Schneemenge bis in tiefe Lagen. So wurden in Zürich und Basel je 28 Zentimeter Neuschnee gemessen.
Beide Werte bedeuten einen lokalen November-Rekord. In Glarus wurden 36 Zentimeter Neuschnee registriert, auch dies ein November-Rekord: Noch mehr Schnee gab es in Engelberg mit 42 Zentimetern, in Andermatt mit 45 Zentimetern und in Bosco/Gurin im nordwestlichen Tessin mit 58 Zentimetern.
Auch in Locarno gab es Schnee. Am Freitagmorgen ergab die Messung 15 Zentimeter.
Vor einem Jahr gab es ähnlich viel Schnee
Anfang Dezember 2023 lag in der Schweiz ähnlich viel Schnee. Am 2. Dezember wurden in Zürich 26 Zentimeter Neuschnee gemessen, bis am 3. Dezember war die Schneedecke auf 35 Zentimeter angewachsen. In der gleichen Grössenordnung war der Schneefall am 14. Januar 2021.
Damals wurden in Zürich 30 Zentimeter Neuschnee gemessen. Viel Schnee gab es auch im April 2019, das aber besonders in den nördlichen Alpentälern. In Altdorf wurden 35 Zentimeter Schnee registriert. Schnee zu dieser Jahreszeit ist aber keine Sensation. 2012 fielen schon Ende Oktober rund 30 Zentimeter Neuschnee im Mittelland und am 5. März 2006 gab es in Zürich 55 Zentimeter Neuschnee.
Im Westen fiel auch Regen
Speziell war am Donnerstag die Situation in der Romandie. Dort fiel um die Mittagszeit zunächst ebenfalls Schnee. Dieser ging im Laufe des Nachmittages in vereisenden Regen, später in Regen über. Speziell war die Temperaturverteilung. Am Nachmittag um 14.30 Uhr wurden auf dem knapp 2000 Meter hohen Moléson in den Freiburger Alpen +2,8 Grad gemessen. Gleichzeitig gab es in Genf +0,7 Grad. Mit dem teilweise stürmischen Wind wurde die warme Luft im Laufe des Nachmittages an den Genfersee hinunter gemischt. Um 17.30 Uhr gab es in Genf +7,8 Grad, während auf dem Moléson die Temperatur leicht zurück ging auf +1,9 Grad. In Genf wurde es in der Folge noch wärmer und am Abend um 21.40 Uhr wurde sogar ein Höchstwert von 10,9 Grad gemessen. Mit der einsickernden Kaltluft gingen die Temperaturen auch in Genf wieder unter den Gefrierpunkt zurück. Allerdings war es am Freitagmorgen in der Romandie an vielen Orten grün. In der Deutschschweiz war der Wind zu wenig kräftig, so dass die kalte Luft am Boden nicht aufgemischt wurde, und der Niederschlag durchgehend in Form von Schnee runterkam.
Wenig Schnee gab es auch im Werdenberg und rund um Chur. Dort stemmte sich der Föhn lange gegen den Schnee.
Sturm war auch ein Thema
Mit dem Durchgang des Tiefs gab es besonders auf den Bergen stürmischen Wind. Der Maximalwert wurde auf dem Jungfraujoch registriert mit einem Wert von 198 Kilometern pro Stunden. Im Westen wurden auch in tiefen Lagen Spitzen bis 90 Kilometer pro Stunde gemessen. In den Alpentälern lag der Spitzenwert bei 112 Kilometern pro Stunde, dies mit der kurzen, aber kräftigen Föhnphase.
Am Freitag noch Schneeschauer
Heute Freitag gibt es besonders in der zweiten Tageshälfte noch Schneeschauer. Sie bringen 0 bis 10 Zentimeter Neuschnee, besonders Richtung Osten. An den nördlichen Bergen fällt häufiger Schnee. Schon am Samstagvormittag ist Schneefall kein Thema mehr, und ab Sonntag wird es mit Föhn in den Alpentälern und auf den Bergen sehr mild. In den Föhntälern sind bis Montag maximal 15 Grad möglich, auf 2000 Metern bis 10 Grad.