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Vulkanausbruch auf Tonga
Aus Tagesschau vom 18.01.2022.
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Vulkanausbrüche und Klima Tambora verursachte ein «Jahr ohne Sommer»

Vulkanausbrüche sorgten in der Weltgeschichte mehrmals für markante Wetter- und Klimaänderungen. Im Frühling 1815 brach der Vulkan Tambora aus. Dies hatte noch in den darauffolgenden Jahren gravierende Konsequenzen für die Weltbevölkerung.

Im Frühling 1815 explodierte Tambora. Der Vulkan warf 50 km3 Gesteinsmaterial aus. Der Ausbruch forderte alleine in Indonesien über 100'000 Todesopfer. Neben dem sichtbaren Auswurf stiess Tambora zudem 60 bis 80 Megatonnen unsichtbare Schwefelgase aus. Diese sorgten noch in den darauffolgenden Jahren für gravierende Wetter- und Klimaänderungen mit Auswirkungen auf die gesamte Weltbevölkerung.

Verheerender Ausstoss von Schwefelgasen

Die Schwefelgase Tamboras stiessen mit rund 40 km bis weit in die Stratosphäre vor. Aus den Schwefelgasen (SO2) entstanden kleine Schwefelsäuretröpfchen, sogenannte Sulfataerosole, welche sich wie ein Mantel um die Erde legten und das Sonnenlicht abschatteten. Durch die nur noch schwache Einstrahlung der Sonne sanken die Temperaturen. Tambora sorgte weltweit für eine Abkühlung von rund einem halben Grad im Vergleich zum Vorjahr.

Grafik zum Effekt von Schwefelsäure
Legende: Die sogenannten Sulfataerosole legen sich wie ein Mantel um die Erde und schirmen somit das Sonnenlicht ab. SRF Meteo

Das «Jahr ohne Sommer» 1816

Die Ozeane vermochten die Wärme noch länger zu speichern, aber die Kontinente kühlten in der Folge rasch ab. Die neuen Temperaturgegensätze zwischen Kontinenten und Ozeanen brachten die «normalen» Wetterverhältnisse durcheinander. Zum Beispiel schwächte sich der Monsun in Teilen Afrikas und Asiens markant ab und in den Tropen entstanden deutlich weniger Gewitter. Als weitere Folge dehnte sich das Azorenhoch nicht richtig aus und damit zogen im Sommer 1816 vermehrt Tiefdruckgebiete nach Mitteleuropa. Es herrschte nasses, kaltes Wetter. Damit fielen Ernten aus und die Schweiz erlitt eine Hungersnot.

In der Forschung

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Das Oeschger Centre for Climate Change Research der Universität Bern behandelt das Thema in einem umfassenden Bericht:

Brönnimann S, Krämer D. 2016. Tambora und das «Jahr ohne Sommer» 1816. Klima, Mensch und Gesellschaft.

Parallelen zu Tonga 2022?

Beim Ausbruch des Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai sind gemäss ersten Schätzungen rund 0.1 Megatonnen Schwefeldioxid ausgestossen worden. Dies ist bedeutend weniger als beim Ausbruch des Tambora. Dort waren es 60 bis 80 Megatonnen. Zudem wurde beim aktuellen Ausbruch das Schwefeldioxid weniger weit in die Höhe befördert. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es bei regionalen Auswirkungen bleibt.

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