Mal Sonnenschein, mal Weltuntergangstimmung: Für ihre 733 Jahre zeigt sich die Schweiz an ihrem Geburtstag ziemlich lebhaft, zumindest was das Wetter anbelangt. Am heutigen 1. August sind «Feuerwerke» bestimmt keine Mangelware - die Gewitter halten uns regelrecht auf Trab. Aber wie war das eigentlich damals, im Jahre 1891, am ersten offiziellen Geburtstagsfest der Schweiz? Wir haben uns auf Spurensuche gemacht.
Erste Bundesfeier
Vor 133 Jahren fand die erste offizielle Geburtstagsparty, sprich Bundesfeier statt. Ähnlich wie 2024 befand sich die Schweiz damals in einer feuchten und schaueranfälligen Südwestströmung. Im Nordwesten lag eine Kaltfront, die zunächst noch stationär blieb und dann in den Abendstunden Richtung Osten zog. Im Mittelland reichte es tagsüber noch für wenig Sonnenschein, am Säntis und Pilatus blieb es ganztags wolkenverhangen. Niederschlag fiel weniger häufig als heute. Trotzdem entluden sich im Osten und Süden ein paar schwache lokale Gewitter, wie zum Beispiel in Wernetshausen/ZH und in Brissago/TI.
Überwiegend stark bewölkt und zeitweise regnerisch war es 1891 im Tessin und im Oberengadin, wo die Temperatur am Nachmittag so tief lag, dass es schneite. Überhaupt war die Luft damals deutlich kühler. Im Mittelland erreichten die Höchstwerte nur 16 bis 21 Grad.
Nasskalter und unbeständiger Monat August 1891
In den Annalen des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie lässt sich zum August 1891 folgendes Zitat finden:
Der diesjährige August bot für unser Land [...] im grossen Ganzen das unfreundliche Bildnis eines nasskalten, unbeständigen Sommermonats. Die heitere und trockene Witterung hielt meistens nur 1 bis 2 Tage an und wurde dann stets wieder durch Niederschläge unterbrochen [...]
Im Schnitt war es im damaligen August 1 bis 2 Grad zu kalt. Grund für das unbeständige Wetter waren regelmässige Vorstösse kalter Luft aus dem hohen Norden, welche vom Atlantik her über den Kontinent zogen.
