Ballone sind keineswegs nur wichtiger Bestandteil einer Kindergeburtstagsparty, sondern werden auch in der Meteorologie routinemässig eingesetzt. Vor rund hundert Jahren wurden zum ersten Mal Ballone mit meteorologischen Messgeräten bestückt. Sogenannte Wetterballone steigen viele Kilometer in die Höhe und liefern detaillierte Messungen zu wichtigen meteorologischen Grössen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Wind.
Wetterdaten aus grossen Höhen
Es gibt unzählige Messstationen für wichtige meteorologische Daten an der Erdoberfläche, doch zusätzliche Informationen über den vertikalen Aufbau der Atmosphäre sind unerlässlich für präzise Wettervorhersagen. In der Schweiz startet das Bundesamt für Klimatologie und Meteorologie in Payerne/VD Wetterballone jeweils am Mittag und um Mitternacht. Dies beinhaltet noch stets viel Handarbeit. Erst seit wenigen Jahren werden die Messungen zumindest während der Nacht von einem automatisierten System gestartet. Die gesammelten Daten werden weltweit ausgetauscht und liefern unter anderem einen wichtigen Beitrag für die Anfangsbedingungen, von welchen Wettermodelle gestartet werden.
Bis der Ballon platzt
Beim Aufstieg nimmt der Druck der umgebenden Luft stetig ab, dementsprechend dehnt sich der Ballon immer weiter aus, bis er platzt. Dies geschieht meist auf einer Höhe von 20 km bis 30 km. Die mit Wasserstoff oder Helium gefüllten Ballone haben am Boden einen Durchmesser von 1 bis 2 m, in der Höhe werden sie so gross wie ein Haus. Die Messinstrumente sind in einer Styropor-Box eingepackt und fallen nach dem Platzen des Ballons mit einem Fallschirm zu Boden. Bei einem zufälligen Fund findet man auf der Packung eine Anleitung zum Zurückschicken.