In der Innerschweiz hört man «Hat der Pilatus einen Hut, dann wird das Wetter gut.» Die Ostschweizer glauben dasselbe vom Säntis oder vom Gonzen. Strömt der Wind hangaufwärts über den Berg, ist bei genügend feuchter Luft mit Kondensation in Form von Wolken zu rechnen. Diese Art von Wolken lässt sich besonders gut bei freistehenden Berggipfeln mit einer Höhe zwischen 2000 und 3000 Metern beobachten.
Die Hut-Wolke bringt in der Regel keinen Regen, denn das Kondensationsniveau ist hoch. Das bedeutet, dass die Luft relativ trocken ist und sich erst in grosser Höhe Wolken bilden können. Bei Hochdruckeinfluss sinkt die Luft hinter dem Berg wieder ab, und die Wolke bleibt auf den Berggipfel begrenzt.
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Bild 1 von 3Legende: Bei einer hohen Wolkenbasis ist die Luftfeuchtigkeit relativ tief und die Regenneigung gering. SRF Meteo
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Bild 2 von 3Legende: Die Wolkenbasis liegt unterhalb des Berggipfels, jedoch ist es erst leicht bewölkt: Kurzfristig fällt noch kein Regen. SRF Meteo
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Bild 3 von 3Legende: Bei tiefen Wolken ist die Luftfeuchtigkeit hoch und Regen wahrscheinlich. SRF Meteo
«Hat der Säntis einen Kragen, kann man es wagen.» Das Kondensationsniveau liegt unterhalb des Berggipfels und es haben sich bereits flache Quellwolken gebildet. Es ist möglich, dass im Laufe des Tages Schauer entstehen können, jedoch noch nicht in den nächsten Stunden.
«Hat der Pilatus einen Degen, dann fällt bald Regen.» Hier ist eine tiefliegende Wolke gemeint. Die Luftfeuchtigkeit ist generell hoch und bei Tiefdruckeinfluss bilden sich bereits im unteren Bereich des Berges Wolken. Dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass bald Regen einsetzt.