Adios «La Niña»
Fast drei Jahre lang herrschte in den Tropen «La Niña». Anfang dieses Jahres ist diese Phase nun zu Ende gegangen. «La Niña» ist ein Teil der sogenannten «El Niño-Southern Oscillation» oder kurz ENSO. Es handelt sich um eine Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean.
«La Niña» hat weitreichende Auswirkungen. Dürren in Afrika, Überschwemmungen in Australien und Hurrikans in Nordamerika: All diese Wetterphänomene waren mit «La Niña» über Jahre hinweg wahrscheinlicher. Warum? Unterschiedlich warmes Wasser im Pazifik beeinflusst direkt das Wetter. Warmes Wasser ist förderlich für Aufwinde und Regen oder Überschwemmungen. Ungewöhnlich kaltes Wasser führt dagegen eher zu Abwinden und Dürren.
Hola «El Niño»
Es ist zu erwarten, dass ENSO in diesem Jahr nach der langen «La Niña»-Phase gleich in das andere Extrem umschlägt. Dies ist «El Niño». Die tropischen Auf- und Abwindgebiete würden sich dadurch mehr oder weniger umkehren. Dadurch steigt in Indonesien, Australien und auch in Teilen von Süd- und Mittelamerika die Wahrscheinlichkeit für Dürren.
Wie ist die Prognose möglich?
Ungewöhnlich für ein Wetterphänomen ist, dass die ENSO-Prognose über mehrere Monate im Voraus gemacht werden kann. Dies liegt daran, dass der Ozean bei ENSO eine wichtige Rolle spielt. Bis sich Wassermassen im Pazifik verschoben haben, dauert es mehrere Monate. Wenn man Bewegungen im Pazifik erkennt, kann man daher diese auch eher mehrere Monate in die Zukunft projizieren. Hoch- oder Tiefdruckgebiete in unseren Breiten bewegen sich dagegen viel schneller.