Was haben Legosteine mit Schneekristallen zu tun?
Eine ganze Menge: Ein Legohaus ist eine wunderbare Analogie zu einem Schneekristall. Das Legohaus besteht aus einzelnen Legosteinen, der Schneekristall aus einzelnen Wassermolekülen. Schnee ist Wasser in fester Form. Bauen Kinder aus wenigen Legoteilen immer wieder ein Haus, ist denkbar, dass ein bestimmtes Haus auch einmal doppelt gebaut wird. Gleich bei den Schneekristallen: Bei ganz kleinen und einfachen Kristallen können zwei Exemplare durchaus identisch aussehen. Der kleinste Schneekristall, der im Labor von Forschern der Universität Göttingen/D erzeugt werden konnte, bestand aus nur 475 Molekülen.
Anzahl Bausteine ist entscheidend
Es hängt also von den Möglichkeiten ab, ob zwei identische Kristalle auftreten. Nur schon ein kleiner Schneekristall von 1 mm Durchmesser besteht aus 100 Trillionen Wassermolekülen - eine Zahl mit 20 Nullen (gemäss Buch «Schnee» vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut in Davos). Es versteht sich von selbst, dass es unvorstellbar viele Möglichkeiten gibt, daraus einen Schneekristall zu bauen. Übrigens hätten all diese Legosteine in keinem Kinderzimmer der Welt Platz: Sogar im Legoland in Ulm/D kommen «nur» 55 Millionen Legoteilchen zusammen. Genau wie Legosteine, gibt es auch bei Schneekristallen einen Bauplan – die Gesetze der Physik.
Schneekristalle sind immer sechszählig aufgebaut
Die Form der Legosteine mit Noppen auf der Oberseite und Vertiefungen auf der Unterseite legt fest, wie sie zusammengesetzt werden müssen. Genau gleich ist es bei Wassermolekülen: In der festen (gefrorenen) Form gehen die Moleküle in ein Gitter über. Die Form der einzelnen Wassermoleküle macht eine sechseckige Struktur zwingend. Diese sogenannte hexagonale Bauweise zeigt sich in allen möglichen Kristallformen: Nadeln, Säulen, Plättchen oder eben den klassischen Schneesternen. Je nach Feuchtigkeit und Temperatur gibt es andere Typen von Kristallen. Schneesterne bilden sich in Wolken von -10 bis -20 Grad und bei einer hohen Luftfeuchtigkeit.