Es waren Werte für die Ewigkeit. Im Sommer 2003 erlebte die Schweiz über Wochen Temperaturen wie nie zuvor und seither auch nicht mehr. Der Juni und der August 2003 sprengten alle Normen. An vielen Orten waren die Monatsdurchschnittstemperaturen zwei Grad höher als alles vorher Dagewesene. Am 11. August 2003 wurden in Grono 41.5 Grad gemessen. Es ist nach wie vor die einzige offizielle Messung von mehr als 40 Grad in unserem Land. Kein Wunder sprach man vom «Jahrhundertsommer» und von «Rekorden für die Ewigkeit»
Die «Ewigkeit» ging in diesem Sommer zu Ende
In diesem Sommer stellte sich die Wetterlage Mitte Juli fast unbemerkt um, und seither haben wir Hochsommer in der Schweiz.
Besonders auf den Bergen und im Süden erreichte uns sehr warme Luft aus dem Mittelmeerraum. Zusätzlich sickerten die wenigen Kaltfronten im August meist flach ein und führten im Hochgebirge, in den inneren Alpentälern und in der Südschweiz zu keiner nennenswerten Abkühlung: Die Folge: Auf den Bergen war an vielen Orten der August 2024 der wärmste seit Messbeginn, so auf dem Jungfraujoch, auf dem Säntis, auf dem Weissfluhjoch oder auf dem Corvatsch.
Rekorde auch im Tessin
Fast noch erstaunlicher als die Höchstwerte im Hochgebirge sind die Rekorde in der Südschweiz, da der August 2003 besonders im Süden extrem war.
Ähnlich wie im Sommer 2022 wurde auch in diesem Jahr von der Poebene her immer wieder sehr heisse Luft angezapft. Lugano, Stabio, Piotta und die Magadinoebene erlebten den heissesten August seit Messbeginn. Überdies gab es in Stabio im ganzen Sommer 59 Hitzetage, im Vergleich zu 57 im Sommer 2003. Am meisten Hitzetage wurden im Mendrisiotto im Sommer 2022 mit 63 Hitzetagen verzeichnet. Noch mehr Tage mit mehr als 30 Grad gab es sowohl 2022 als auch 2024 in Biasca, allerdings steht die Station erst seit 2017, und so fällt der spannende Vergleich mit 2003 dahin.
Monatsrekorde in Muldenlagen
Neue Höchstwerte für den Monat August wurden auch aus Samedan, Buffalora am Ofenpass und aus La Brévine vermeldet. Dies dürfte mit der Position der Messstationen in Muldenlagen zu tun haben.
Waren sonst in heissen Sommermonaten die Nächte oft klar, hatte es jetzt häufig dicke Wolken, und die nächtliche Abkühlung blieb in vielen Nächten weitgehend aus. An diesen Stationen sind die Monatshöchstwerte nicht auf die Tageshöchstwerte zurückzuführen, sondern auf die sehr hohen Nachttemperaturen.
An den meisten Orten Platz 2
Über das ganze Land gesehen war der August 2024 nach 2003 der zweitwärmste, dies mit deutlichem Vorsprung auf 1994 und 2022. An den Stationen Adelboden oder Payerne folgen auf den Sommer 2003 die Sommermonate der Jahre 2024, 2022 und 2023. Es scheint so, als werde der Sommer 2003 mehr und mehr zur neuen Normalität.