Sie forschen zur Krebsbehandlung, retten Korallenriffe oder entwickeln nachhaltige Verpackungen: Diese Schweizer machen die Welt ein bisschen besser.
Der Korallengärtner
Weisser Sandstrand, türkisblaues Wasser, Kokospalmen: Wo andere Luxusferien machen, arbeiten der Basler Ahmad Allahgholi und sein Team jeden Tag. Seinen Job als Banker hat er aufgegeben, um auf den Malediven Korallenriffen vor dem Absterben zu bewahren. Mit seiner gemeinnützigen Organisation «Coralive» leitet Allahgholi heute eines der grössten Aufforstungsprojekte der Welt.
Die, die den Ärmsten hilft
Fast die Hälfte der Einwohner der Elfenbeinküste lebt unter der Armutsgrenze in Slums ohne Zugang zu fliessendem Wasser oder sanitären Anlagen. Lotti Latrous gibt vielen Menschen vor Ort eine neue Perspektive: Vor 24 Jahren errichtete sie in Grand Bassam ein Ambulatorium, ein Sterbespital und ein Waisenhaus. Heute empfängt die «Schweizerin des Jahres 2004» in den von ihr und ihrem Mann errichteten Zentren bis zu 250 Hilfesuchende am Tag. Und die Sterbenskranken begleitet sie würdevoll bis zu ihrem Tod.
Der Krebsforscher
Angefangen hat es mit einem Kühlschrank voller Bakterien. Den bekam Simon Ittig von seinem Doktorvater, als dieser in Pensionierung ging. Auf die Idee, mit diesen Bakterien eine neue Krebstherapie zu entwickeln, ist er durch Zufall gestossen. Denn eigentlich lösen die Bakterien, die sonst etwa in verdorbenem Schweinefleisch vorkommen, Durchfallerkrankungen aus. Mit seinem Start-up T3 Pharma verändert Simon Ittig diese Bakterien so, dass sie gezielt in Tumoren wachsen und diese bekämpfen. Noch ist die Behandlung in der Testphase und der Start-up-Gründer möchte noch nicht zu euphorisch sein. Aber: «Wir sind auf einem guten Weg.»
Die innovativen Pilzler
Die Vision von Moritz Schiller und seinen Mitstreitern: Sie wollen ein nachhaltiges Material entwickeln, das Plastikverpackungen und Dämmmaterialien aus Kunststoff ersetzt. Der Rohstoff für dieses nachhaltige Material: Pilze. Das neue Verpackungsmaterial ist ökologisch abbaubar und die Ressourcen, die es dafür braucht, wachsen sehr schnell nach. Noch arbeiten die drei daran, den nachhaltigen Styropor-Ersatz kostengünstiger und massentauglich herzustellen.
Die Minenräumer
Durch die Ukraine ziehen sich heute hunderte Kilometer von Minenfeldern. Für die Zivilbevölkerung stellen sie ein grosses Problem dar, denn betroffene Gebiete sind nicht mehr begeh- oder bewohnbar. Deshalb hat es sich die FSD (Fondation suisse de déminage) zur Aufgabe gemacht, die Böden nach Mienen abzusuchen und zu entminen. Sie bildet vor Ort Menschen aus, die sich in den betroffenen Regionen auskennen und die Arbeit dadurch vorantreiben.
Der Kinderarzt von Kambodscha
Kinderarzt Beat Richner hat ein unglaubliches Lebenswerk geschaffen: Der Zürcher errichtete in Kambodscha fünf Kinderspitäler, nachdem das Spital Kantha Bopha während der Herrschaft der Roten Khmer zerstört wurde.
Anlässlich des fünften Todestages von Richner wollte «Treffpunkt» wissen: Wie viel Schweiz steckt heute noch in seinen Spitälern? Bis heute finden über 80 Prozent der Spitaleinweisungen von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen der Stiftung Kinderspital Kantha Bopa statt. Zwar wird der Einfluss aus der Schweiz geringer, doch auch nach Richners Tod bleibt ein wichtiger Wissenstransfer zwischen Schweizer Kinderärztinnen und -ärzten und den Spitälern in Kambodscha bestehen.