«Rollende Strasse» wird der 19 Kilometer lange Vereinatunnel zwischen Klosters im Prättigau und Susch/Lavin im Unterengadin wegen des Autoverlads auch genannt. Und dieser Verlad wächst auch nach 20 Jahren noch.
Unverzichtbare Linie ins Oberengadin
Wie die Rhätische Bahn (RhB) am Medienanlass zum 20 Jahrjubiläum bekanntgab, zeichnet sich für das laufende Jahr ab, dass 500'000 Fahrzeuge durch die weitgehend einspurige Röhre geschleust werden. Die Planer des Tunnels, der in 18 Minuten durchfahren wird, waren von einem Volumen von 400'000 Fahrzeugen jährlich ausgegangen.
Der Erfolg hat gemäss der Bündner Bahnunternehmung auch seine Schattenseiten. Infrastruktur und Rollmaterial hätten unter der hohen Belastung gelitten, sie müssten deshalb sukzessive erneuert oder ersetzt werden. Entsprechende Projekte wie mehr Autozüge pro Stunde und Richtung seien in Planung und würden umgesetzt.
Kurz Lebensdauer der Schienen
Im nächsten Jahr werden beispielsweise die Geleise ersetzt. Sie beginnen zu rosten, erklärt Christian Florin, Leiter Infrastruktur bei der RhB, weil sie wegen der Autos im Winter in Kontakt kommen mit Salz.
Normalerweise rechne man bei Schienen mit einer Lebensdauer von rund 40 Jahren. Im Vereinatunnel müssen sie also schon nach der Hälfte dieser Zeit ersetzt werden.
Normalerweise kommen Schienen nicht in Kontakt mit Salz. Im Vereinatunnel aber schon, wegen der Autos im Winter.
Noch einige Jahre betrieben werden können die Züge. «In rund fünf Jahren müssen wir uns aber nach Neuen umsehen», so Florin. Bereits jetzt ersetzt werden die vordersten und hintersten Wagen, auf denen Lastwagen transportiert und die deshalb besonders beansprucht werden.
Eine Idee aus dem Jahre 1977
Weitere Investitionen sind im Bereich Sicherheit angedacht. Etwa der Kauf neuer Löschzüge oder der Bau einer Lüftung. Wie viel die RhB für all die Projekte investieren muss ist noch unklar. Es dürften aber Beträge in dreistelliger Millionenhöhe sein.