Die Maskenliebhaber-Gesellschaft MLG ist eine der Organisationen, welche sich um die grossen Fasnachtsanlässe in der Stadt Luzern kümmert. Und die MLG zeigt in der Altstadt jeweils ein rund halbstündiges Theater.
Männer und Frauen tragen Masken von Prominenten: So sind etwa Donald Trump, Angela Merkel, Xherdan Shaqiri, Emil und der Papst auf der Bühne; der Text kommt ab Band. Wir waren bei der Vorführung dabei:
Präsident der Maskenliebhaber-Gesellschaft ist Michael Oswald. Er ist Arzt und stammt aus Bern. Zur Fasnacht sei er gekommen wie die Jungfrau zum Kinde, sagt er im Gespräch mit dem Regionaljournal. Während eines Praktikums in Luzern sei er mit dem Fasnachtsvirus angesteckt worden. Als Zugezogener legte er bei den Maskenliebhabern eine steile Karriere hin.
Die Maskenliebhaber-Gesellschaft wurde vor 200 Jahren gegründet. Heute gehört sie zu jenen Organisationen, welche sich um die Durchführung der Fasnacht in der Stadt Luzern kümmert, also die Tagwache, den Fritschi-Umzug und den Wey-Umzug.
Ein reiner Männerbund
Frauen sind in der Maskenliebhaber-Gesellschaft nicht erwünscht, ja explizit ausgeschlossen. In den Statuten ist jedoch festgehalten, dass sich die Maskenliebhaber-Gesellschaft am freisinnig-liberalen Welt- und Gesellschaftsbild orientiert. Wie erklärt sich dieser Widerspruch? «Wir sind halt traditionellerweise eine Männergesellschaft. Das entstand damals halt so», sagt Michael Oswald lachend.
Es sei schon diskutiert worden, diesen Grundsatz aufzuweichen, ernsthaft zur Debatte stehe es jedoch nicht. «Wir sind aber ganz und gar nicht frauenfeindlich», wehrt sich Oswald gegen allfällige Missverständnisse. Frauen seien stark in ihr Gesellschaftsleben integriert, nur Mitglied könnten sie nicht werden.
Ein unwillkommenes Geschenk
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul – oder doch? Zu ihrem 200-Jahr-Jubiläum wollten die Maskenliebhaber der Stadt Luzern einen sechs Meter hohen Maskenbrunnen auf dem Rathausplatz schenken. Doch die Stadt lehnte das Geschenk ab. Das sei für sie schon eine Enttäuschung gewesen, sagt Oswald. «Wir hätten den Brunnen sehr gerne da hingestellt, als Ersatz für den defekten Brunnen.» Mit der Absage der Stadtregierung sei die Sache für die Maskenliebhaber jedoch abgeschlossen.