- Das in der Medizinaltechnik tätige US-Unternehmen Edwards Lifesciences will seinen Produktionsstandort in Horw schliessen.
- Begründet wird die Schliessung mit der Zusammenführung des kompletten Herstellungsprozess für ihre Herzklappenprodukte. Das Konsultationsverfahren werde nun eröffnet, teilte das Unternehmen mit.
- Gegenwärtig sind in Horw 250 Mitarbeitende in Vollzeit beschäftigt, sie verlieren ihre Arbeit.
Die Schliessung der Produktion in Horw sei kein Schnellschuss, sagt Herko van der Weij, der Geschäftsführer der Fertigungsanlage in Horw auf Anfrage von SRF News. Schliesslich sei das Unternehmen seit gut 30 Jahren in Horw tätig. Das Unternehmen ist in Horw in einem ehemaligen Schulhaus eingemietet. «Dieser Standort entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen», sagt van der Weij. Man habe zwar eine Erneuerung geprüft, die sei aber nicht möglich.
Produktion geht nach Singapur und in die USA
In Horw produziert Edwards Lifesciences Teilelemente von Herzklappen. Die Überprüfung der Prozesse habe gezeigt, dass die gesamte Produktion in die bestehenden modernen Werke integriert werden könne. Was heute in Horw produziert wird, wird künftig in den USA und in Singapur hergestellt. Von der Schliessung nicht betroffen ist der regionale Unternehmenshauptsitz in Nyon.
Angestellte verlieren Arbeit
Die 250 Angestellten von Horw verlieren voraussichtlich ihre Arbeit, derzeit läuft ein Konsultationsverfahren. Das Unternehmen biete zwar Hand für eine Weiterbeschäftigung, sagt van der Weij. Allerdings brauche es dafür schon sehr viel Flexibilität, da in der Schweiz kein Produktionsstandort mehr betrieben werde.
Edwards Lifesciences unterstütze die Angestellten bei der Stellensuche. Zudem biete das Unternehmen einen Sozialplan an, heisst es weiter. Geplant sei, den Produktionsstandort Horw etappenweise bis Mitte 2018 zu schliessen. Der Grossteil der Mitarbeitenden verlasse die Firma aber bereits bis Ende Januar 2018.
Grosser Verlust für Horw
Für die Gemeinde Horw ist die angekündigte Schliessung von Edwards ein grosser Verlust. Die Gemeinde sei erst im Verlaufe des Tages über die Pläne informiert worden, sagt der Horwer Finanzvorsteher Hans-Ruedi Jung auf Anfrage. Edwards sei einer der grösseren Arbeitgeber in der Gemeinde. Die Schliessung sei schlecht für den Wirtschaftsstandort.
Der Kanton Luzern wurde von Edwards Lifesciences über die geplante Schliessung informiert. Man habe sofort die Dienste des Kantons angeboten und organisiere eine Information der betroffenen Mitarbeiter, sagte der Leiter der Dienststelle für Wirtschaft und Arbeit, Martin Bucherer auf Anfrage.