Seit 1988 wird in Villigen am Paul Scherrer Institut geforscht. Auf den 1. Januar dieses Jahres wurden die Bundesinstitute für Reaktor- und Nuklearforschung zum PSI fusioniert. Anfänglich auf Nuklearforschung ausgelegt, wird heute Grundlagenforschung und angewandte Forschung in den verschiedensten Bereichen betrieben.
Das PSI gehört mit über 2000 Mitarbeitern und einem Jahresbudget von rund 400 Millionen Franken zu den grössten Forschungsinstituten der Schweiz. Es bestehen enge Verbindungen mit der ETH.
Die Vorgängerinstitute des PSI standen in Villigen und Würenlingen aufgrund der Nähe zu den ersten Atomkraftwerken der Schweiz. Die AKW Beznau I und II befinden sich nur wenige 100 Meter entfernt. Auf dem Gelände bestand zudem ein Versuchsreaktor. PSI-Namensgeber Paul Scherer war ein Schweizer Kernphysiker.
Heute beschäftigen sich die Forscherinnen und Forscher auch mit anderen Bereichen. Zu den Grossanlagen des PSI gehört die Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) im kreisrunden Gebäude – einem Donut ähnlich.
In der Anlage werden Elektronen beinahe auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Der Einsatz erfolgt als riesiges Mikroskop, mit dem sehr kleine Proben untersucht werden können. Dies ist eine Spezialität des Forschungszentrums: Aus riesigen Anlagen kleinstes sichtbar zu machen.
Mit dem Röntgenlaser SwissFEL, der 2019 regulär in Betrieb geht, können die Forschenden extrem schnelle Vorgänge beobachten – etwa die Entstehung neuer Moleküle bei chemischen Reaktionen. Die Anlagen im PSI sind zum Teil weltweit einzigartig. Forschende aus der ganzen Welt führen ihre Experimente daher in Villigen durch.
Am PSI wird auch Krebsforschung und -therapie betrieben. Tausende Patienten wurden mittels Protonentherapie behandelt. Die Geräte am Institut können zum Teil tiefliegende Tumore bestrahlen.
Das PSI in Villigen hat eine grosse Strahlkraft, dies wurde auch an der heutigen Feier ersichtlich. Es war Prominenz aus Politik und Wirtschaft anwesend. So lobte neben Bundesrat Johann Schneider-Ammann auch Roche-CEO Severin Schwan die Arbeit des PSI. Regierungsrat Urs Hofmann (links im Bild neben PSI Direktor Joël Mesot) betonte die Bedeutung der Anlage für den Kanton Aargau.