Die Software SpectroVR mache es möglich, erklärt Dr. Lilian Witthauer, die an der Entwicklung der neuen Technologie mitarbeitet. «Jetzt können Chirurgen per Virtual Reality durch 3D-Modelle des Gehirns ihres Patienten reisen.»
Einer, der diese Technologie bereits nutzt, ist Professor Raphael Guzmann, Neurochirurg am Universitätspital Basel. «Ich kann nun virtuell das Gehirn eines Patienten eintauchen und so die Operation präziser vorbereiten.» So ist es beispielsweise. möglich, ein Hirnaneurysma, eine Hirngefässerweiterung, von allen Seiten her zu betrachten. «Ich kann um das Aneurysma herum laufen - im virtuellen Raum.»
Silicon Valley hat Interesse an Basler Technologie
Die neue Software aus Basel stösst weltweit auf Interesse. Die Technologie, die am Departement of Biomedical Engineering unter der Leitung von Professor Phillipe Cattin entwickelt wird, ist auch im Silicon Valley bemerkt worden. Die Firma Nvidia, weltweit einer der wichtigsten Hersteller von Grafikkarten für Computer, stellt die Basler Technologie auf ihren Kongressen jeweils vor. «Dies zeigt uns, dass uns ein regelrechter Coup gelungen ist», meint Phillipe Cattin.
Hohe Erwartungen
Die ersten Erfahrungen, die das Unispital mit der neuen Software gemacht hat, sind vielversprechend. Ob die Technologie aber auch hält, was sie verspricht, ist noch unklar. «Wir hoffen, dass wir bald wissenschaftlich belegen können, was wir bereits vermuten: Dass die OP-Vorbereitungen dank Virtual Reality besser und somit die Operationen sicherer sind», sagt Neurochirurg Guzmann.