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50 Jahre Kleintheater Luzern «Das Kleintheater hat sich immer wieder neu erfunden»

Der Dokfilm «Emil und die Kleintheaterdirektoren» zeigt die Geschichte des Kleintheaters Luzern und anderer Kleinbühnen.

Es war ein verwegenes Unterfangen, als Emil Steinberger 1967 in Luzern ein Kleintheater eröffnete. In der Musikstadt mit glamourösem internationalem Flair rümpfte die Kulturelite die Nase ob der neuen kleinen Bühne.

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Doch genau 50 Jahre später stellt der Dokfilm «Emil und die Kleintheaterdirektoren» von Jörg Huwyler und Beat Bieri fest: Die Kleinkunst lebt – in Luzern, aber auch in Basel, in Winterthur, ja überall im Land. In der Schweiz gibt es weltweit die grösste Dichte an Kleintheatern, nämlich sage und schreibe 400 Kleintheater.

Das Kleintheater hat bewegte Zeiten und Krisen gut überstanden, sich immer wieder neu erfunden, aber auch immer wieder Glück gehabt.
Autor: Jörg Huwyler Luzerner Filmemacher

Der Film ist ein Geburtstagsgeschenk an das Kleintheater, geht aber über dieses Jubiläum hinaus, wie Jörg Huwyler im Gespräch mit Radio SRF verrät. Auch andere kleine Bühnen feiern dieses Jahr Jubiläum, zum Beispiel das Fauteuil-Theater in Basel, das mit 60 Jahren fast das älteste noch existierende Kleintheater ist.

Mit den gesammelten 39'000 Franken konnte ich die Zeitung zahlen, die Bühne zimmern und einen Vorhang kaufen.
Autor: Emil Steinberger Kabarettist und Gründer des Kleintheaters Luzern

Der Film beleuchtet diese lebendige Szene, der es eigentlich recht gut geht. Das eigentliche Problem sei nicht etwa fehlendes Publikum, sondern die Finanzen. Schon beim Start für das Kleintheater Luzern war das Geld Mangelware. Der Gründer des Theaters, Emil Steinberger, generierte damals mit einer originellen Idee Geld: Er verschickte Zeitungen mit Einzahlungsscheinen in alle Luzerner Haushalte und konnte so 39'000 Franken sammeln.

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