Vor 50 Jahren wurde im Kanton Thurgau die erste Lokalgruppe des WWF in der Schweiz gegründet. Die Natur sei damals kaputt gemacht worden, überall sei Gift versprüht, alles kanalisiert worden, erinnert sich das Gründungsmitglied Wolf-Dieter Burkhard. Und so hätten sie sich dazu verpflichtet, sich für die Natur und die Tiere einzusetzen.
Die erste Amtshandlung war die Wiederansiedlung des Bibers. Noch im selben Jahr wurden am Nussbaumersee sechs norwegische Biber ausgesetzt – mit Erfolg. Heute leben gegen 700 der Tiere im Kanton Thurgau.
Die erfolgreiche Wiederansiedlung des Bibers freut Wolf-Dieter Burkhard. Er sagt aber: «Wir haben noch viel mehr erreicht.» So erlangte der WWF Thurgau 1984 ein Verbot der Wasservogeljagd, er verhinderte 1973, dass Maikäfer chemisch vernichtet wurden und wehrte sich erfolgreich gegen die Südumfahrung Kreuzlingen. Die Liste ist lang.
Noch einiges zu tun
Genauso lang aber ist die Liste mit Themen, die den WWF Thurgau aktuell und in Zukunft beschäftigen. Biodiversität zum Beispiel. «Diese fängt vor der eigenen Haustüre, im eigenen Garten an», sagt Gabriele Aebli. Sie ist seit zweieinhalb Jahren Präsidentin des WWF Thurgau. Hier müsse es ein Umdenken geben.
Zudem werde sich der WWF auch in Zukunft dafür einsetzen, dass Mensch, Natur und Tiere im Einklang lebten. Auch für eine Wiederansiedlung des Fischotters werde sich der WWF stark machen - oder dafür, dass noch mehr Häuser gebaut würden, die unabhängig von der Energieversorgung sind.
«Und dann», sagt Gabriele Aebli mit einem Augenzwinkern, «dann, wenn der Mensch in Einklang mit seiner natürlichen Umwelt lebt und sich als Teil von ihr versteht, dann kann sich der WWF Thurgau in 50 Jahren zu seinem 100-Jahr-Jubiläum auflösen.»