- Der Baukredit für Umbau und Sanierung der Alten Reithalle in Aarau ist durch. Das Stimmvolk genehmigt die gut 20 Millionen Franken Bruttokredit.
- Die Vorlage wird mit 3760 Ja zu 2426 Nein angenommen. Damit liegt der Ja-Anteil bei rund 61 Prozent.
- Der grosse Baukredit hat in der Kantonshauptstadt einige politische Wellen geworfen. Die Stimmbeteiligung lag mit 44,5 Prozent deshalb deutlich höher als in anderen Gemeinden an diesem Abstimmungstag.
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Bild 1 von 6. 12 Jahre hat man in Aarau über die Alte Reithalle diskutiert, bis am Schluss das Volk den Bau bewilligte. Bildquelle: SRF/Stefan Ulrich.
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Bild 2 von 6. Soll es in der sanierten Halle aussehen. Auf das historische Gebäude soll Rücksicht genommen werden. Bildquelle: ZVG / Stadt Aarau, Generalplanerteam Barão-Hutter.
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Bild 3 von 6. Peter Kelting (r.), Leiter des Theaters Tuchlaube und Leiter der Alten Reithalle, ist überglücklich, dass 61 Prozent der Stimmenden Ja gesagt haben zum Baukredit. Bildquelle: SRF/Stefan Ulrich.
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Bild 4 von 6. Der Verein «Freunde der Alten Reithalle» ist am Sonntag, 10. Juni, in Champagnerlaune. Ganz links Präsidentin Käthi Perlini. Rechts von ihr Bé Wegmann (Kampagne) und Heinz Linder (Kassier). Stadtrat Daniel Siegenthaler (schwarze Hose) und Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker freuen sich ebenfalls. Bildquelle: SRF/Stefan Ulrich.
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Bild 5 von 6. Einen wesentlichen Anteil zum Ja für die Alte Reithalle steuerte Argovia Philharmonic bei. Das hochkarätige Symphonieorchester aus dem Aargau erkannte das Potenzial der Alten Reithalle als Konzertsaal. Das Orchester brachte sich nicht nur in die Planung ein, es eröffnete dem Projekt auch neue finanzielle Perspektiven. Bildquelle: SRF/Stefan Ulrich.
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Bild 6 von 6. Susanne Heuberger gab der Opposition gegen die Alte Reithalle ein Gesicht. Die Fraktionsführerin der SVP im Einwohnerrat der Stadt Aarau ist der Meinung, das Projekt sei zu teuer für Aarau. Die 39 Prozent Nein-Stimmen hat sie nicht erwartet, das sei viel mehr als der Wähleranteil der SVP und deshalb ein Achtungserfolg. Bildquelle: SRF/Stefan Ulrich.
Grosse Freude in Aarauer Kulturkreisen. Die Stimmbevölkerung der Kantonshauptstadt sagt Ja zu Sanierung und Umbau der Alten Reithalle. Neben der Kaserne soll ein Zentrum für Tanz, Theater, Musik und zeitgenössischen Zirkus entstehen.
Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker (FDP) zeigt sich erfreut über das Resultat von rund 61 Prozent Ja-Stimmen. «Eine 6 vorne ist ein Zeichen dafür, dass das Projekt breit abgestützt ist.» Breit abgestützt sei inzwischen auch die Finanzierung, so Hilfiker. «Mit Kanton, Stadt und privaten Sponsoren können wir nun zu dritt dieses grosse Haus realisieren.»
Das Resultat zeigt, dass das Projekt breit abgestützt ist.
Seit 12 Jahren studiert man in Aarau an einer kulturellen Nutzung der Alten Reithalle herum. Geplant war ursprünglich ein grosses Theaterhaus. Vor einigen Jahren aber wurde das Konzept angepasst. Neu soll die Reithalle nicht nur für Theater, sondern auch als Halle für zeitgenössischen Zirkus und Konzertort für das Aargauer Sinfonieorchester «Argovia Philharmonic» genutzt werden.
Alle Aarauer Parteien hatten sich für das Projekt engagiert, dazu viele Kulturschaffende. Peter Jakob Kelting, der künftige Leiter der Alten Reithalle, zeigte sich ebenfalls erfreut über das Resultat. Die Alte Reithalle könne nun erhalten bleiben und in neuem Glanz erstrahlen. Gleichzeitig werde es aber kein Luxusbau.
Gegner feiern immerhin «Achtungserfolg»
Nur die SVP hatte sich gegen den Baukredit und das Projekt Alte Reithalle ausgesprochen. Sie stört sich unter anderem daran, dass die Alte Reithalle andere Kulturinstitutionen konkurrenzieren und hohe Folgekosten verursachen könnte. Über das Abstimmungsresultat zeigen sich die Gegner wenig erstaunt.
«Man musste mit einem Ja rechnen», sagt SVP-Frau Susanne Heuberger. Sie wertet das Resultat aber als Achtungserfolg. «Wir haben weit über unseren Partei-Stimmenanteil hinaus Leute von einem Nein überzeugen können.»
Wir haben weit über die Parteigrenzen hinaus überzeugen können.
Umbau und Sanierung der Alten Reithalle sind mit dem Volksentscheid vom Sonntag beschlossene Sache. Politisch könnte das neue Kulturzentrum aber weiterhin zu reden geben.
Stadtpräsident Hilfiker verspricht, dass die Institution nicht mehr als 1,8 Millionen Franken jährlich kostet im Betrieb – die Stadt steuert dazu fixe Subventionen von 530'000 Franken bei. Dazu kommen noch Produktionsbeiträge. Die SVP zweifelt diese Zahlen an, rechnet mit steigenden Betriebskosten und sagt, sie werde der Stadt auch in Zukunft sehr genau auf die Finger schauen.