Die Übernachtungszahlen in den Basler Hotels sind im April massiv eingebrochen. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat belief sich auf 94'000 Logiernächte respektive 88 Prozent.
Raphael Wyniger, Vorstandsmitglied des Basler Hotelier-Vereins, sagt zu diesem dramatischen Einbruch: «Ich glaube, das muss man nicht weiter kommentieren. Das ist schmerzhaft.» Ein erster Hoffnungsschimmer sei die angekündigte Öffnung der Grenzen zu Deutschland und Frankreich auf Mitte Juni.
Im April zählten die Basler Hotelbetriebe 12'860 Übernachtungen, wie das Statistische Amt am Freitag mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch über 106'000 Logiernächte gewesen. Der Rückgang war vor allem auf das Ausbleiben ausländischer Hotelgäste zurückzuführen. Diese Zahl nahm um über 93 Prozent ab. Die Zahl der inländischen Gäste ging mit einem Minus von 77 Prozent etwas weniger stark zurück.
Das tut extrem weh.
Die rückläufige Nachfrage sei eine Folge der Coronavirus-Pandemie-Massnahmen mit den Grenzschliessungen und den Veranstaltungsverboten, heisst es weiter. Bereits im März hätten 19 Hotels ihren Betrieb eingestellt, im April seien 5 weitere Betriebe gefolgt, so dass Ende Monat noch 39 Hotels offen waren.
Hoffnung auf Touristen aus der Schweiz
«Das tut extrem weh», sagt Daniel Egloff, Direktor von Basel Tourismus. «Das widerspiegelt die enorme Herausforderung, mit welcher wir im Tourismus konfrontiert sind im Moment.» Egloff kündigt an, Basel Tourismus werde versuchen, diesen Sommer Schweizerinnen und Schweizer nach Basel zu locken. Entsprechend werde sich die Werbekampagne auf die Schweiz konzentrieren.
Die Coronavirus-Krise hatte auch Auswirkungen auf die durchschnittliche Aufenthaltsdauer, wie aus dem Statistische Amt auf Anfrage zu erfahren war. Weil ein grosser Anteil der Hotelgäste notfallmässig untergebrachte Obdachlose oder Grenzgänger waren, hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer stark erhöht: Sie stieg von knapp 1,8 Tagen im April 2019 auf fast 4 Tage im laufenden Jahr.