Die Finger gleiten flink über seine Querflöte, der Ton ist hell und klar. Seine 90 Jahre hört man Peter Lukas Graf nicht an, wenn er sich einspielt und improvisiert. Bis zu drei Stunden spielt Graf täglich Querflöte. «Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, jeden Tag zu spielen.»
Graf gibt zu, dass es nie ein äusserst angefressener Flötist war. Er habe immer Druck und Motivation von aussen gebraucht - ein Konzert oder eine Übungsstunde mit einem Schüler: «Ohne diesen Antrieb ist das Flötenspiel kein spezielles Bedürfnis für mich», sagt der 90-jährige mit einem Lächeln.
Ich hatte nie ein anderes Hobby. Deshalb habe ich immer weiter gemacht mit dem Flötenspiel.
Diesen Antrieb hat Graf auch im hohen Alter noch. Er gibt Konzerte, dirigiert Orchester und unterrichtet in der ganzen Welt. «Ich hatte nie ein anderes Hobby. Deshalb habe ich immer weiter gemacht mit dem Flötenspiel.»
In die Region Basel ist der gebürtige Zürcher per Zufall gekommen. Mittlerweile wohnt er mit seiner Frau in Binningen und hat drei Kinder. Dass er für viele Musiker als Koryphäe gilt, habe er erst spät bemerkt. «Das war mir lange nicht bewusst, erst als immer mehr ältere Menschen zu mir kamen und sagten, ich habe in ihrem Leben eine wichtige Rolle gespielt.»