- Der Bahnhofplatz Olten soll komplett umgestaltet werden.
- SBB, Kanton Solothurn und Stadt Olten haben jetzt die Pläne für das rund 90 Millionen Franken teure Projekt präsentiert.
- Unter anderem sind ein neuer Aaresteg für Fussgänger und Velos, Treppenstufen zum Wasser hinab, ein neues Auto-Parking und ein neues Dach vor dem Bahnhof geplant.
- Auf die Stadt Olten könnten Kosten von über 20 Millionen Franken entfallen. Dafür ist noch eine Volksabstimmung nötig.
Olten ohne Bahnhof... das ist wie Zermatt ohne Matterhorn, Paris ohne Eiffelturm oder Rom ohne Kolosseum: unvorstellbar. Während Olten den berühmtesten Bahnhof der Schweiz hat, ist der Bahnhofplatz indes keine Visitenkarte für den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt. Von einem «Unort» gar spricht Stadtpräsident Martin Wey.
Tatsächlich kommen sich Autos, Busse, Taxis, Fussgänger und Velofahrer in die Quere, es herrscht ein Durcheinander. Autofahrer stehen im Stau, Auswärtige finden den Bus nicht, und Radfahrer wissen nicht, wohin mit dem Velo.
Attraktiverer Aareraum
Jetzt soll alles besser werden. Ein 90-Millionen-Projekt soll es möglich machen, dass die Verkehrs-Drehscheibe an der Aare künftig nicht nur besser funktioniert, sondern auch attraktiver wird. SBB, Kanton Solothurn und Stadt Olten haben am Montag die neusten Pläne präsentiert:
- Entflechtung ÖV, Taxis und Kurzzeitparking
- Ausbau Bushof
- Velostation für 1250 Velos mit Werkstatt
- Neues Untergrund-Parking für Autos und Motorräder
- Neuer Aaresteg für Velos und Fussgänger mit direktem Zugang zum Bahnhof und zur neuen Velostation
- Verlängerung der Hardegg-Unterführung bis zur Aare
- Attraktive Ufergestaltung mit Treppenstufen zum Wasser
- Markantes Dach beim Eingangsbereich zum Bahnhof
Schon seit Jahren werden Pläne für einen neuen Oltner Bahnhofplatz gewälzt. 2016 wurde ein 60-Millionen-Projekt vorgestellt, das bereits viele der heute präsentierten Neuerungen enthielt. «Wir haben sehr wenig Platz für sehr unterschiedliche Wünsche», erklärt Projektleiter Daniel Wassmer, warum immer wieder neue Varianten geprüft und verworfen wurden.
Die neusten Pläne sollen nun rund 90 Millionen Franken kosten, wobei es sich vorerst um eine grobe Schätzung handelt. Mehr als 100 Millionen sollen es am Schluss aber nicht sein, verspricht Projektleiter Wassmer, der als Leiter Kantonsstrassen im Solothurner Amt für Verkehr und Tiefbau arbeitet. Würde es teurer kommen, müsste man halt Abstriche machen.
Klar ist: Die Stadt Olten wird ein Viertel der Kosten übernehmen müssen, gemäss aktueller Schätzung also 22 Millionen Franken. Woher nimmt Olten das Geld? Stadtpräsident Martin Wey: «Das ist eine gute Frage. Wir werden uns Überlegungen machen müssen, wie wir das finanzieren. Es ist eine der grössten Investitionen, die Olten in der letzten Zeit getätigt hat, aber ist eine sehr notwendige Investition.»
Voraussichtlich im Mai/Juni 2020 wird das Oltner Gemeindeparlament den Anteil der Stadt an den Planungskosten bewilligen müssen. Und 2022 oder 2023 wird es in Olten eine Volksabstimmung geben zu den Baukosten.
Akzeptieren die Oltner die Kosten, könnte 2025 mit dem Umbau des Bahnhofplatzes begonnen werden. Eine knifflige Aufgabe. Aarebrücke, Bahnhofunterführung und Parkings müssten gebaut werden, während der Verkehr weiterrollt. Das geht nicht alles miteinander, sondern nur gestaffelt. Bis der Oltner Bahnhofplatz fertig umgebaut ist und in neuem Glanz erstrahlt, könnte es deshalb gut und gerne noch 10 Jahre dauern.