Für den geplanten A5-Westast der Bieler Autobahnumfahrung liegt nun die vertiefte Prüfung des Alternativvorschlags vor, den ein Bürgerkomitee letztes Jahr präsentierte. Das Berner Kantonsparlament hatte die Regierung dazu gezwungen, das Projekt genauer anzuschauen.
Doch: Auch nach einer vertieften Prüfung sagt die Berner Regierung Nein. Der Alternativvorschlag würde die Quartiere schwächer vom Verkehr entlasten als das vorhandene Ausführungsprojekt, so die Begründung.
Die Bruttokosten des Alternativprojekts wären zwar geringer und die reine Bauzeit kürzer. Doch da die Alternatividee zuerst im Detail geplant, vom Bundesrat genehmigt und erneut öffentlich aufgelegt werden müsste, ginge der A5-Westast trotz kürzerer Bauzeit «zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt in Betrieb als das Ausführungsprojekt.»
Es wird kein zweites Projekt geben.
Die Berner Regierung ist deshalb nicht bereit, eine neue Planung zu finanzieren. Berner Baudirektor Christoph Neuhaus: «Kanton und Bund haben kein Geld, um eine weitere Idee zur Projektreife zu bringen. Deshalb ist klar: Es wird kein zweites Projekt geben.»
An einer Begegnung des Regierungspräsidenten mit Demonstrationsteilnehmern gegen die offiziellen Autobahnpläne setzte es harte Diskussionen ab. Die Regierung will nun aber einen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern einleiten und in Biel und Nidau öffentliche Veranstaltungen durchführen.
Bürgerkomitee zweifelt an Untersuchung
Die Gegner des offiziellen Projekts lassen kein gutes Haar an der Untersuchung der Regierung. Der Bericht sei ein Parteigutachten, kein Faktencheck.
Der Bericht ist ein Parteigutachten.
Die Beamte des Kantons hätten zum Teil ihr eigenes Projekt beurteilt, so Catherine Duttweiler, Sprecherin des Komitees «Westast so nicht». «Auch die hinzugezogenen Büros arbeiten zum Teil seit Jahren an diesem Projekt.» Man wolle nun die geplanten Veranstaltungen besuchen und schauen, was dort zu machen sei.