Als 1994 die Umfahrung von Bremgarten eröffnet wurde, war dies das letzte Kapitel einer langen Leidensgeschichte. Schon in den 1930er-Jahren hatte es erste Pläne für eine Umfahrung gegeben. Die Situation in der Altstadt hatte sich bis 1994 aber zugespitzt.
«Die Lastwagen liessen unsere Fenster erzittern»
Rita Huber, seit 37 Jahren Besitzerin eines Damemodegeschäfts in der Altstadt, erinnert sich: «Schwatzen auf der Strasse war kaum noch möglich. Die Lastwagen liessen unsere Fenster erzittern, es gab viel Dreck.» Darum waren viele Ladenbesitzer froh um die Umfahrung.
Einige Geschäfte mussten aber kämpfen, vor allem solche, die auf Laufkundschaft angewiesen sind, erinnert sich Andrea Gassl, seit 30 Jahren Inhaberin eines Dessousgeschäfts.
Da habe es viele gute Ideen gebraucht, sagt Claudia Spiegel Calderon, Präsidentin des Vereins Fachgeschäfte Altstadt und Besitzerin eines Teeladens. Ein gutes Beispiel sei der Bäcker gewesen. Um seine Ware zu verkaufen sei er mit dem Znünibus zu den Menschen gefahren.
Attraktive Bremgarter Altstadt
Mit der Situation heute sind die Ladenbesitzerinnen zufrieden. Das Geschäft floriert, die Altstadt sei als Ganzes attraktiv. Dies finden auch die Spaziergänger in der Altstadt. «Fussgängerzonen sind immer angenehm zum Einkaufen», meint eine Passantin. «Posten in Bremgarten ist gemütlich», bestätigt eine andere.
Attraktiv ist nicht zuletzt die Mischung der Geschäfte in der Bremgarter Altstadt. Es gibt einen Bäcker, einen Metzger, ein Gemüseladen und zahlreiche Fachgeschäfte. Wichtig sei, dass man innovativ bleibe, sind sich die Ladenbesitzerinnen einig. Aus diesem Grund veranstalte der Verein Fachgeschäfte Altstadt unter anderem das Vollmondshopping, erklärt Vize-Präsidentin Biggi Winteler, Inhalberin eines Geschäfts für Heilsteine.
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Bild 1 von 7. Das Verbotsschild vor dem Spittelturm Eingangs der Bremgarter Altstadt. Seit 1994 ist die Altstadt autofrei. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg. Bereits in den 1930er-Jahren gab es erste Pläne für eine Umfahrung. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 7. 20 Jahre später lädt die autofreie Altstadt zum flanieren und einkaufen ein. «Fussgängerzonen sind immer angenehm zum Einkaufen», meint eine Passantin. «Posten in Bremgarten ist gemütlich», bestätigt eine andere. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 7. «Wir müssen uns abheben von den Grossverteilern, wir müssen speziell und innovativ sein. Dann kommen die Kunden», ist Claudia Spiegel Calderon überzeugt. Sie ist die Präsidentin des Vereins Fachgeschäfte Altstadt und Besitzerin eines Teeladens. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 7. Um für Kunden attraktiv zu bleiben, brauche es die einzelnen Geschäfte, aber auch das Ganze: «Der Verein Fachgeschäfte Altstadt ist sehr aktiv, zum Beispiel mit Vollmondshopping oder Sonntagsverkäufen», sagt Vizepräsidentin Biggi Winteler, Besitzerin eines Geschäfts für Heilsteine. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 7. Rita Huber, Besitzerin eines Damenmodegeschäfts, erinnert sich noch gut an die Situation vor der Umfahrung: «Schwatzen auf der Strasse war kaum noch möglich. Die Lastwagen liessen unsere Fenster erzittern, es gab viel Dreck.» . Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 7. Andrea Gassl, Inhaberin eines Dessousgeschäfts, trauert den alten Zeiten nicht nach: «Wir haben die autofreie Altstadt von Anfang an begrüsst.» Sie habe nur gute Erfahrungen gemacht. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 7. Am Samstag 18. Oktober feiert Bremgarten 20 Jahre autofreie Altstadt. Bildquelle: SRF.