«Eigentlich erstaunt es mich, dass man schon vor 50 Jahren gemerkt hat, dass man die Natur im Seetal schützen muss», sagt der Co-Präsident des Landschaftschutzverbands Seetal (LSVH), Benno Stocker. «Denn verändert hat sich das Seetal vor allem in den letzten Jahren. Gemeinden wie Seengen, Meisterschwanden oder Birrwil wachsen extrem schnell.»
Konstruktive Kritik an Behörden
Die rege Bautätigkeit gefährdet aus Sicht des LSVH die Natur. Deshalb wirft der Verband regelmässig ein kritisches Auge auf Baugesuche und wehrt sich. «Wir schauen den Gemeinden auf die Finger», meint Benno Stocker. Trotzdem sind die Landschaftschützer im Seetal nicht unbeliebt.
«Wir arbeiten konstruktiv», meint Benno Stocker zur Begründung. «Aber auch in den Köpfen der Leute hat sich etwas verändert. Viele Menschen schätzen den See und wollen ihn so erhalten.»
Seit 1986 ist die Uferzone des Hallwilersee durch ein besonderes Dekret geschützt. Die Seeuferschutz-Kommission überwacht die Einhaltung. Der LSVH ist in dieser Kommission vertreten.
Einsatz am Sitzungstisch und in der Natur
Überflüssig sei er trotz gesetzlichen Schranken nicht, betont Co-Präsident Stocker. «In der Komission prallen immer wieder die Interessen von Gemeinden und Naturschutz aufeinander.»
Neben seiner Kontrollfunktion pflegt der Landschaftsschutzverband aber auch aktiv die Natur. Dank einer Stiftung kann er immer wieder Land kaufen, welches dann zu Naturschutzgebiet umgewandelt wird.
Der Vorstand ist deshalb nicht nur an Sitzungen mit Behörden anzutreffen, sondern regelmässig auch im Arbeitseinsatz rund um den See, den es zu schützen gilt.