Noch ist es nur eine Vision des Bundes. Aber Carlo Degelo, Chef der neuen Fachstelle Fuss- und Radverkehr des Aargaus, will von Anfang an dabei sein: Velo-Schnellrouten sollen in der Schweiz entstehen. «Es geht darum, möglichst kreuzungsfreie Velobahnen zu schaffen, wo man sicher und schnell fahren kann.»
Überlegungen in diese Richtung macht sich Degelo momentan im Rahmen des Projekts «Strassenentwicklung im Ostaargau» (Oase). Bis zur Realisierung dieser Vision dürfte aber noch viel Zeit vergehen.
Partner für Gemeinden
Untätig wird die Fachstelle Fuss- und Radverkehr des Kantons in dieser Zeit aber nicht sein. Sie will bei allen Verkehrsprojekten von Anfang an mitreden. «Es darf nicht passieren, dass Fussgänger und Velofahrer vergessen gehen», betont Degelo.
In den letzten Monaten hat er die Stelle aufgebaut. Zusätzliches Personal hat der Kanton dazu nicht angestellt. Es wurden verschiedene Pensen in der neuen Fachstelle zusammengefasst. Wichtiger Teil der Aufbauarbeit ist die «Prozessoptimierung».
Damit meint Degelo die Vernetzung mit anderen kantonalen Abteilungen und den Gemeinden. Nur wenn seine Stelle bekannt ist, kann sie auch von Anfang an in die Planung miteinbezogen werden.
Angefressene Velofahrer
Aber sie reagiert natürlich nicht nur auf Anfragen, sie macht auch selber Anregungen. Hilfreich und fast zwingend dabei ist, dass die Leute der Fachstelle den Aargau gut kennen und viel zu Fuss und mit dem Velo unterwegs sind.
Und das sei so, sagt Carlo Degelo. Unter ihm als Leiter der Verkehrsplanung in der Abteilung Verkehr des Kantons arbeiten in der Fachstelle zwei Frauen im Job-Sharing-System. Und diese seien, so Degelo, «angefressene Velofahrerinnen». Er selber nimmt den Verkehr nicht aus der Perspektive eines schweren Dienstwagens wahr, sondern aus der Warte eines Besitzer eines Elektromobils.