Die Fläche der Nationalstrassen mache lediglich 2,5 Prozent des gesamten Strassennetzes aus, absorbierte aber 43 Prozent des motorisierten Verkehrs, begründete Bernhard Scholl (FDP) den Vorstoss seiner Fraktion. Im Kanton Aargau bestehe längst ein Engpass.
Seit 1990 habe sich der Verkehr auf Schweizer Strassen im allgemeinen um einen Fünftel vergrössert. Auf dem Nationalstrassennetz habe sich der Verkehr in der selben Zeit verdoppelt. Der Grossraum Baregg stehe mit über 337 Stautagen im Jahr 2012 schweizweit an dritter Stelle der Stauschwerpunkte, sagte Scholl.
SVP, CVP und BDP schlossen sich dem Antrag an. Die SVP möchte sogar noch weiter gehen. Neben dem Ausbau auf sechs Spuren müsse auch das Problem des Bareggtunnels angepackt werden, sagte Martin Keller. Von Seiten der BDP wurden allgemeine Infrastrukturprobleme aufgrund der Zuwanderung als Argument für den Sechsspurausbau ins Feld geführt.
«Weckt Begehrlichkeit nach weiteren Strassen»
Gegen die Einreichung einer Standesinitiative sprachen sich SP, Grüne, EVP und Grünliberale aus. Der Bau neuer Strassen belaste die Bodenreserven der Schweiz, meinte SP-Sprecher Jürg Caflisch. Zudem würden die Staus nur verlagert, was die Begehrlichkeit nach neuen Strassen erhöhe.
Die Grünen stünden dem ungebremsten Ausbau in allen Bereichen kritisch gegenüber, sagte deren Sprecher. Die Einreichung einer Standesinitiative sei eine Zwängerei der FDP. Erreicht werde nichts. Die Sprecherinnen von EVP und Grünliberalen anerkannten zwar, dass es Probleme auf den Aargauer Nationalstrassennetz gebe, sprachen sich aber dafür aus, die Probleme mit anderen Massnahmen zu lösen.