Seit 2011 kämpft das AKW Leibstadt gegen Legionellen im Hauptkühlwasser, und hat dafür alle möglichen Mittel geprüft. Nun ist klar, wie das Atomkraftwerk künftig gegen die Legionellen und damit gegen die gefährliche Legionärskrankheit vorgehen kann. Javelwasser und Wasserstoffperoxid sollen das Problem in Schach halten.
Monatlich Bericht erstatten
Das AKW Leibstadt muss dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), dem Kanton Aargau, dem Bundesamt für Gesundheit (Bag) und dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) jedoch monatlich über den Einsatz der chemischen Mittel Bericht erstatten. Bei der Bekämpfung der Legionellen dürfen nur Mittel verwendet werden, die gemäss der Biozidprodukteverordnung zugelassen sind, wie das Ensi am Freitag mitteilte.
Basis der Freigabe sind Stellungnahmen des Bag, des Bafu, des Kantons und des Landkreises Waldshut. Mit dem regelmässigen Einsatz von Javelwasser (Natriumhypochlorit) und Wasserstoffperoxid wird das AKW verpflichtet, den Legionellenwert unterhalb des Eingreifwerts zu halten, der vom Bag festgelegt wurde.
Problem im Herbst 2010 entdeckt
Legionellen sind Keime, welche die unter Umständen tödlich endende Legionärs-Krankheit hervorrufen können. Im Herbst 2010 wurden im Hauptkühlwasser des Kernkraftwerks erhöhte Werte an Legionellen gemessen. Seither setzte das Kernkraftwerk Leibstadt verschiedene Mittel zur Bekämpfung ein und untersuchte deren Wirkung.
Die Kombination von Javelwasser und Wasserstoffperoxid zeigte bisher die besten Ergebnisse. Regelmässige Behandlungen sind weiterhin notwendig, um das Wachstum der ständig durch Wasser oder Luft in das Kühlsystem eingetragenen Legionellen gering zu halten.