Das Kernkraftwerk Gösgen sucht einen neuen Weg, um die Legionellen im Kühlwasser zu bekämpfen. Chloroxid soll die gefährlichen Keime entfernen, welche Lungenentzündungen auslösen können. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) erteilte die nötige Bewilligung. Dies geschah in Absprache mit den Bundesämtern für Umwelt und Gesundheit sowie dem Kanton Aargau.
Kernkraftwerk Leibstadt testet Chlordioxid
Dies teilt das Kernkraftwerk Leibstadt am Dienstag mit. Im Zeitraum zwischen dem 7. und dem 24. August würden unter Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte Vorversuche mit Chlordioxid durchgeführt, heisst es.
Chlordioxid sei ein Stoff, der vor allem bei der Wasseraufbereitung eingesetzt werde. Neben dem bislang verwendeten Natriumhypochlorit, also Javelwasser, ist die Desinfektionsmethode mit Chlordioxid gemäss dem Atomkraftwerk eine Möglichkeit, die Legionellen-Keimzahl tief zu halten.
Javelwasser nützt sehr wohl
«Das heisst nicht, dass Javelwasser nichts genützt hat», erklärt AKW-Sprecherin Andrea Portmann gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Schweizer Radio SRF. «Chlordioxid ist einfach eine weitere Möglichkeit, um die Legionellen-Keime zu bekämpfen», informiert Portmann. Das Kraftwerk will das neue Verfahren in enger Absprache mit den zuständigen Fachstellen von Bund und Kanton nun überprüfen und testen.
Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, welche die Legionärskrankheit hervorrufen können. Dabei handelt es sich um eine Lungenentzündung, die einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen kann. Seit 2011 desinfiziert das KKW Leibstadt in regelmässigen Abständen das Hauptkühlwasser mit Javelwasser.
Die Legionellen-Keimzahl konnte damit nachweislich verringert werden, heisst es beim Kernkraftwerk. Das Kühlwasser und die Abbauprodukte des Chlordioxids werden letztlich in den Rhein geleitet.