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Aargau Solothurn Alex Hürzeler: «Es ist ein Rückschritt gegenüber heute»

Es war ein klarer Entscheid der Aargauer Stimmbürger: Im Kindergarten soll nur noch Schweizerdeutsch unterrichtet und gesprochen werden. Der Aargauer Bildungsdirektor bedauert den Entscheid, bleibt aber optimistisch.

Besonders für Kinder mit Migrationshintergrund erwartet Bildungsdirektor Alex Hürzeler Probleme. Diese lernen bisher im Kindergarten Hochdeutsch. Das sei fast gratis, so Hürzeler gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. Da das in Zukunft aber nicht mehr möglich sein wird, sei die Initiative ein klarer Rückschritt.

Weil das Bundeszwischenlager in absehbarer Zeit voll sein werde,  liefen bereits seit einiger Zeit die Antragsarbeiten für die  Bewilligung eines Erweiterungsbaus, sagte Baroke       Geplant sei der Bau einer neuen Halle neben der bereits  bestehenden. Die neue Halle soll Platz für 480 Container bieten.  Damit würde sie in der alten Halle Platz für 3000 weitere Fässer  schaffen. Das PSI rechnet mit Investitionskosten in Höhe von 7  Millionen Franken.
Legende: Wie weiter nach Annahme der Mundart-Initiative? Das fragt sich auch der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler. Keystone (Symbolbild)

In Zukunft werden die Kinder erst in der ersten Primarschule mit dem Hochdeutsch konfrontiert. Damit besonders die fremdsprachigen Kinder dann rasch das erwartete Niveau erreichen, braucht es vielleicht zusätzliche Deutschkurse, sprich bezahlte Unterrichtslektionen, meint Hürzeler. Bereits heute gibt der Kanton für solche Kurse 36 Millionen Franken pro Jahr aus.

Ausnahmeregelung für deutsche Lehrpersonen?

Weniger Probleme erwartet Hürzler in Bezug auf die Kindergartenlehrpersonen, von welchen nun Schweizerdeutsch erwartet wird. Die Kindergärten müssten halt jetzt bei der Anstellung darauf achten, dass die Lehrerin oder der Lehrer Schweizerdeutsch spricht. Allerdings stammten in den Kindergärten sowieso nur wenige Lehrpersonen aus dem Ausland. Von daher sei das Problem eher klein, schätzt Hürzeler.

Für Lehrerinnen, welche bereits jetzt in einem Aargauer Kindergarten arbeiten aber kein Schweizerdeutsch sprechen, kann sich Hürzeler auch Ausnahmeregelungen vorstellen. Diese müsste die Regierung gemeinsam mit dem Parlament anschauen. Das letzte Wort ist in Sachen Schweizerdeutsch im Kindergarten ist also noch nicht gesprochen.

Fahrplan zur Umsetzung der Initiative noch unklar

Der Regierungsrat nehme die Arbeiten für die Änderung des Schulgesetzes nun unmittelbar an die Hand, hiess es beim kantonalen Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Der Gesetzesprozess nehme erfahrungsgemäss mindestens eineinhalb

Jahre in Anspruch. Auch der Grosse Rat wird ein Wort mitreden.

Der Regierungsrat wird gemäss BKS in Kürze darüber entscheiden, wie bis zur definitiven Regelung verfahren werden soll. Seit dem Schuljahr 2008/09 gilt die Regelung, dass im Kindergarten während mindestens der halben Unterrichtszeit Hochdeutsch gesprochen wird.

Gemäss der neuen Bestimmung im Lehrplan, die am 1. August in Kraft tritt, sollen die Lehrpersonen im Kindergarten während mindestens einem Drittel der Unterrichtszeit die Standardsprache sprechen. Diese Regelung wird nun aber nur kurz gelten, da sie durch die Initiative rückgängig gemacht wird.

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