Mit Traktoren und Wagen sind am Donnerstagabend rund 60 Thalheimerinnen und Thalheimer nach Schinznach-Bad gefahren. Die Fahrt ins fünf Kilometer entfernte Dorf haben die Thalheimer unternommen, um ihrer Sorge Ausdruck zu geben. Die Sorge um ihre Schüler.
«Todesstoss» für Schule?
Auslöser ist eine mögliche Fusion zwischen Schinznach-Bad und Brugg. Diese Fusion und die Folgen daraus könnten zum «Todesstoss» führen für die Oberstufenschule in der Region, meint der Thalheimer Gemeindeammann Roland Frauchiger. Er ist besorgt, dass «seine» Schüler künftig nicht mehr in der Region, also im Schenkenbergertal, zur Schule gehen können.
«Wenn die Klassenbestände abnehmen, besteht zunehmend ein Risiko, dass die Bestände zu klein sind, um eine eigenständige Schule zu führen», sagt Frauchiger gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Die Schule im Schenkenbergertal sei eine kleine Schule, und die Klassenbestände seien nicht sehr gross.
Um dem Gemeindeammann von Schinznach-Bad die Bedenken vor Augen zu führen, überbrachten die Thalheimer ein Geschenk: Blumensamen der Sorte Vergissmeinnicht.
Freude an Blumensamen
In Schinznach-Bad kommt die Blumensamen-Aktion beim Gemeindeammann Oliver Gerlinger erst einmal gut an. «Ich finde das eine ganz originelle Idee. Es ist toll, wenn sich die Bevölkerung – auch von einer anderen Gemeinde – interessiert, was politisch läuft», freut sich Gerlinger. Man habe die Thalheimer herzlich empfangen.
Die Angst vor der Fusion sei aber unbegründet, findet Oliver Gerlinger auf Anfrage. Die Fusion habe keine Auswirkungen auf die Oberstufe Schenkenbergertal. Zum einen habe die Real- und Sekundarschule keine Probleme und genügend Schüler. Bei der Bezirksschule sehe es hingegen anders aus, so der Gemeindeammann.
Unbegründete Angst?
«Die Bezirksschule hat mit oder ohne Schüler von Schinznach-Bad schon seit Jahren eine Ausnahmebewilligung», sagt Gerlinger. Ein Problem enstehe dann, wenn der Kanton aus Spargründen die Mindestzahlen der Oberstufenschüler erhöhe. Das habe aber mit der Fusion nichts zu tun, sondern mit dem Kanton.
Die Fusion zwischen Schinznach-Bad und Brugg wird erst noch geprüft. Arbeitsgruppen haben vor kurzem die ersten Resultate vorgestellt. Ein Entscheid ist noch weit entfernt: Frühestens ist eine Fusion auf Anfang 2019 möglich.