Als «Argovia Philharmonic» stieg das einstige Aargauer Symphonie Orchester ASO in die Saison 13/14 – erfolgreich, wie die Verantwortlichen an der Jahresmedienkonferenz ausführen. 20 Prozent mehr Publikum verglichen mit der Vorsaison, eine Auslastung bei den Symphoniekonzerten von über 90 Prozent. Der neue Namen animierte offenbar viele zum Kommen.
Der neue Name war sicher mitverantwortlich für den Erfolg des Orchesters in der letzten Saison. Ein weiterer Faktor sei die hohe Qualität seines Orchesters, meint Dirigent Douglas Bostock. Er gibt aber auch zu, dass in der Saison 12/13 mehr moderne Musik auf dem Programm stand als üblich, und dass dies «natürlich nicht jeden» anspreche.
Das Programm der nächsten Saison 14/15 stützt sich einerseits wiederum auf Bewährtes wie zum Beispiel auf Mozarts Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, andererseits aber auch auf Unbekanntes wie die Rhapsody für Orchester des japanisches Komponisten Yuzo Toyama. Das Ziel des Orchesters sei es eben nicht, nur bekannte Gassenhauer zu spielen, sagen die Verantwortlichen.
Junge Solistinnen und Solisten
Im Fokus stehen dabei junge Solistinnen und Solisten wie die japanische Pianistin Hisako Kawamura oder die Sopranistin Regula Mühlemann. Mit diesen beiden plant das Argovia Philharmonic weitere CD-Aufnahmen. Es sind dies Solisten, so Douglas Bostock, die den «Sprung auf die grosse Welt-Bühne schon geschafft haben oder kurz davor sind».
Neu auch in Beinwil am See
Das Argovia Philharmonic weitet auch seine Spielorte aus. Das Orchester spielt nicht mehr nur in Aarau und Baden, sondern auch in Villmergen, Rheinfelden, Muri und Beinwil am See. Dieses Konzertieren in der Provinz sei natürlich Konzept, gibt Geschäftsführer Christian Weidmann zu. «Wir sehen das als unseren Auftrag auch in den Regionen zu spielen», betont Weidmann. Das Orchester tritt aber auch ausserkantonal auf, in Olten und Biel etwa, oder in der Tonhalle Zürich.
Das Argovia Philharmonic ist einer der kulturellen Leuchttürme des Kantons Aargau. Gut zwei Drittel der jährlichen Gesamtkosten von rund 2,5 Millionen Franken übernimmt der Kanton, zum einen Teil aus dem Lotteriefonds, zum anderen aus dem ordentlichen Budget.
Trägerverein moniert ungenügende Wertschätzung im Aargau
Mittlerweile ist das Orchester weltweit bekannt. Die aktuelle CD des Orchesters erhielt glänzende Rezensionen in den USA, England, Japan oder Singapur. Nur hier im Aargau sei die Wertschätzung ungenügend, klagt etwa der Präsident des Trägervereins, Jürg Schärer. Dem will Bostock mit noch besseren Leistungen entgegenwirken: «Wir geben alles, damit der Prophet auch im eigenen Land etwas gilt.»