Mittwoch ist immer ein geschäftiger Tag im kantonalen Erstaufnahmezentrum an der Grenze zwischen den Gemeinden Buchs und Aarau. Vom Bund zugewiesene Asylbewerber treffen ein, andere verlassen die Unterkunft, weil sie in kleinere Gemeinden weitergeleitet werden.
80 Personen bietet die Unterkunft Platz, sie ist unterteilt in einen Trakt für Familien und einen Teil für Männer. Zudem gibt es mehrere Küchen und Aufenthaltsräume. Als erstes betreten die Asylbewerber das Zentrumsbüro. Dort werden sie erfasst, können Anträge auf Sozialhilfe stellen und erhalten ihr Zimmer.
Gross sind die Räume nicht: 4 Personen teilen sich rund 12 Quadratmeter. Neben den 4 Betten gibt es 4 kleine Schränke, vielmehr gibt es nicht. In einem der Räume sitzt Frau D. Ihren richtigen Namen will sie nicht nennen, aus Angst vor ihrem Mann. «Ich wurde zwangsverheiratet in Nigeria», erklärt sie. Und: Sie hat ein kleines Kind dabei, nicht einmal 4 Wochen alt ist das Baby.
Enttäuschte Hoffnung auf ein besseres Leben
Im Männertrakt sitzt Ahmed B. Der 18-Jährige ist aus Eritrea in die Schweiz gekommen. Geflohen ist er vor dem Krieg, und hatte sich mehr erhofft. «Viele Afrikaner kommen nach Europa und hoffen auf ein besseres Leben. Aber hier merkt man dann, dass es nicht besser ist», erklärt er in gebrochenem Deutsch.
Elisabeth Tauss ist Betreuerin im Erstaufnahmezentrum in Buchs. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Asylsuchenden die Werte und Regeln der Schweizer Kultur näher zu bringen. Das seien häufig ganz simple Dinge. «Zum Beispiel dass man den Wasserhahn zudreht wenn man ihn nicht braucht, oder dass man pünktlich sein muss bei einem Termin», erklärt die Betreuerin.
Es gibt auch schwierige Momente, so Elisabeth Tauss. Hie und da treffen Kinder im Zentrum ein, ohne Begleitung von Mama oder Papa. Erst gerade musste ein 14-jähriges Mädchen platziert werden. Oder, ein Neugeborenes musste notfallmässig ins Spital und kämpfte mit dem Leben. Da müsse man auch darauf achten, dass einem das emotional nicht zu nahe geht, meint Elisabeth Tauss.