Die Fakten zum Besitzerwechsel:
- Das Industriegelände Attisholz-Nord am Jurasüdhang ist so gross wie etwa 22 Fussballfelder, es ist die grösste Industriebrache der Schweiz.
- 2008 ging die Zellulosefabrik zu, 440 Mitarbeitende verloren damals ihren Job.
- Bisher gehörte das Gelände der Attisholz Infra AG, einer Tochtergesellschaft des norwegischen Mischkonzerns Orkla.
- Nun übernimmt Halter AG aus Zürich. Eine Immobiliengesellschaft, die auf die Entwicklung von Industriegelände spezialisiert ist.
- Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.
- Halter denkt in grossen Zeithorizonten und will bis 2040 das Gelände vollständig entwickelt haben.
- Entstehen soll Platz für Wohnungen, Gewerbe, Dienstleistung, Kultur, Bildung, Forschung.
- Den Charme des Areals bewahren, die Geschichte weiterschreiben, das hat sich Halter zum Ziel gesetzt.
- Der neue Nutzungsplan für das Gelände ist in Arbeit, der Entwurf liegt beim Kanton.
- Die Gemeinde Riedholz ist zufrieden mit der neuen Lösung, sagt die Gemeindepräsidentin gegenüber Radio SRF.
Halter hat 220 Mitarbeitende und unter anderem Industrie-Areale in Neuhausen (Rhytech-Quartier) oder in Wallisellen (Wicky-Areal) bebaut. Halter ist auch für das geplante Hochhaus in Suhr zuständig (Henz-Areal).
Der Verkauf des Attisholz-Areals sei ein emotionaler Schritt, sagt Lothar Kind, Geschäftsführer der Attisholz Infra AG. Das Gelände sei mit seiner Lage direkt an der Aare und den industriellen Zeitzeugen herausragend, freut sich Halter-CEO Markus Mettler. Hier könne man viel herausholen, ist er überzeugt.
Zeithorizont von 20 bis 30 Jahren
Die Firma Halter hat Grosses vor. Als Alleineigentümerin will sie das Gelände etappenweise um- und bebauen. Mit Plätzen zum Wohnen, Arbeiten, Gewerbe, Kindergarten, Forschungsplätzen, Kulturangeboten, Beizen. Bis 2040 soll dann alles fertig sein.
Von einer Art Ministadt am Jurasüdfuss will Gemeindepräsidentin Jasmine Huber nichts wissen. «Vielmehr entsteht hier über Generationen ein dritter Dorfteil. Wir freuen uns über die gute Lösung», so Huber gegenüber Radio SRF. Bis alles fertig ist, setzt Halter auf weitere Zwischennutzungen der Industriehallen.