-
Bild 1 von 3. Wer Heinz Frei privat besucht, der findet ihn leicht: Der Rollstuhlsportler wohnt am Heinz Frei-Weg in Etziken. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 3. Seine Medaillen lagert Heinz Frei inzwischen im Keller. Begründung: Im Wohnzimmer fand sich nicht genug Platz für die vielen Erinnerungen an seine Erfolge. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 3. Aus Platzgründen schneidet Frei sogar die Bändel der Medaillen ab. So finden mehr Medaillen Platz in seinen Schachteln. Frei weiss selber nicht mehr genau, wie viele Auszeichnungen er schon erreicht hat. Bildquelle: SRF.
Wer die Pokale, Medaillen und Ehrungen von Heinz Frei bestaunen will, muss in seinen Keller. Dort bewahrt der Rollstuhlsportler das auf, was er in 34 Jahren alles gewonnen hat.
Eine Vitrine, die gross genug wäre, gibt es nicht. «Aus Platzgründen musste ich gar einige Medaillen-Bändel abschneiden. Sonst hätte gar nicht alles in den Kisten Platz gehabt», erklärt er mit einem Schmunzeln.
Jede Medaille bleibt speziell
Auf der Jagd nach Rekorden sei er heute nicht mehr, erklärt der 56-Jährige. Obwohl, denjenigen des «ältesten Paracycling-Weltmeisters», diesen Rekord werde er vielleicht ungewollt noch holen.
Heinz Frei hat in Sachen Medaillen und Ehrungen alles geholt, was man holen kann. Und doch lege er keine neue Medaille einfach so zu den anderen in den Keller. «Es ist jetzt ein bisschen wie damals, als ich jung war», erklärt er im Interview. Er freue sich mittlerweile wieder über jede Medaille, als wäre es die erste. Denn in seinem Alter sei es nicht selbstverständlich, noch vorne an der Spitze mit dabei zu sein.
Noch heute trainiert Frei sieben bis zehn Mal die Woche. Manche Trainingseinheiten dauern bis zu 5 Stunden, zum Beispiel wenn er 100 Kilometer am Stück abspult.
Wettkampf ist zu einem «Spiel» geworden
«Im Training bin ich oft langsamer als meine Konkurrenten», analysiert er. Aber im Ernstkampf könne er offenbar Kräfte mobilisieren, die seine Gegner nicht hätten. «Das ist wahrscheinlich eine meiner Stärken.» Druck spüre er keinen. Aber: Wer gewinnen will, der setze sich auch selber unter Druck. Das passiere heute noch, meint Frei.
Für ihn ist ein Wettkampf aber mittlerweile «mehr wie ein Spiel», erklärt er. Frei ist sich bewusst, dass dies andere Sportler brüskieren könnte. Gerade weil sie auch hart trainieren und ihn doch oft nicht besiegen können. Er wolle mit dieser Aussage niemanden verletzen, erzählt der 15-fache Olympia-Goldmedaillengewinner. «Ich habe ja auch klein angefangen. Und nach einer Zeit von vielen Siegen lief es mir plötzlich nicht mehr so», erinnert er sich.
Gerade bei Athen 2004 habe er keine einzige Medaille heimgebracht. Das war im Alter von 46 Jahren. «Da sagte ich zu mir: Du kannst halt auch nicht ewig mithalten.» Daraufhin habe er nicht verbissen um jeden Sieg gekämpft, sondern diese Einstellung übernommen, die er heute noch hat. Und so habe er plötzlich zum Siegen zurück gefunden.
Ein Leben nach dem Sport
Wie lange Heinz Frei noch vorne an der Weltspitze mitmischt, weiss er nicht. Angst davor, plötzlich nicht mehr vorne mit dabei zu sein, das hat er nicht. Aber er hat Respekt vor diesem Moment. Sport und sich bewegen können sei für ihn zentral geworden.
Er wisse aber auch, dass es noch andere Dinge gebe, die ihn faszinieren, «einige davon kenne ich wohl noch gar nicht», sagt er. Deshalb freue er sich auch auf diese Zeit. Auf die Zeit, wo er nicht mehr in den Keller muss, um die neusten Medaillen zu verstauen.
-
Bild 1 von 10. 1988. Die beiden erfolgreichen Rollstuhlfahrer Heinz Frei (links) und Franz Nietlispach zeigen am 26. Oktober 1988 im Flughafen Zuerich-Kloten ihre Medaillen, die sie bei den Paralympischen Spielen in Seoul (Südkorea) in den Rollstuhlrennen gewonnen haben. Frei errang zweimal Gold und dreimal Silber. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 10. 1993. Heinz Frei erhält eine seiner vielen Auszeichnungen (undatierte Aufnahme). Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 10. 2003. Eine Art Heimspiel für den Solothurner: Heinz Frei (links) erreicht den 2.Platz am Rollstuhlmarathon Oensingen 2003, vor dem Deutschen Ralp Brunner. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 10. 2006. Ausflug in den Wintersport: Im März 2006 startet Heinz Frei an den paralympischen Winterspielen in Turin. Im Bild beim Rennen Ski Nordisch, 15 Kilometer, Männer sitzend. Frei erreicht in dieser Disziplin den 20. Rang. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 10. 2008. Heinz Frei erhält einen Sport Award: Er wird zum Schweizer Behindertensportler des Jahres gewählt. Auf dem Bild bedankt sich Frei für den Preis, im Dezember 2008 in Basel. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 10. 2009. Heinz Frei hat sich auch politisch engagiert: Hier posiert er auf dem Bundesplatz in Bern zusammen mit Parteivertretern von BDP, Grünliberale, SP, FDP, EVP und Grüne für die IV-Zusatzfinanzierung, über die 2009 abgestimmt wurde. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 10. 2009. Heinz Frei am 3000-Meter-Rollstuhlrennen anlässlich des Leichtathletik-Meetings Weltklasse Golden League im Letzigrund-Stadion in Zürich. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 8 von 10. 2012. Heinz Frei bei der Goldmedalienuebergabe nach seinem Road Race Final H2 auf der Brands Hatch Rennstrecke, an den Paralympics London 2012 in London. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 9 von 10. 2011. Der Rollstuhlsportler Heinz Frei trainiert am mit dem Swiss Paralympic Team in den Trainingsanlagen des Schweizerischen Paraplegiker Zentrum in Nottwil. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 10 von 10. 2013. Heinz Frei ist als Sportler auch ein Prominenter: Hier posiert er mit seiner Frau Rita auf dem roten Teppich an den Credit Suisse Sports Awards am Sonntag, 15. Dezember 2013, in Zuerich. Bildquelle: Keystone.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)