Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, Falschgeld ist eine Seltenheit im Aargau. Am Winzerfest in Döttingen sind nun aber gefälschte Banknoten aufgetaucht, wieso gerade an einem Strassenfest?
Wenn Falschgeld auftaucht, dann normalerweise an solchen Festen. Das Problem ist meistens, dass dort Vereine tätig sind, die nicht geschultes Personal im Einsatz haben und dieses daher im Rummel nicht erkennt, dass es eine gefälschte Note angenommen hat. Meistens wird der Betrug erst bemerkt, wenn die Zählmaschine auf der Bank das Geld zählt und den Betrug bemerkt.
Könnte das heissen, dass nun noch mehr gefälschte Noten auftauchen, nämlich dann wenn alle Betreiber ihre Einnahmen zur Bank gebracht haben?
Bisher hat man rund fünf gefälschte Noten festgestellt. Es ist durchaus möglich, dass im Laufe der Woche noch mehr Falschgeld auftaucht, nämlich dann, wenn die Verantwortlichen der Beizen fertig abgerechnet haben.
Sind diese Hunderternoten professionell gefälscht worden?
Wir haben es an solchen Anlässen fast nie mit professionellen Betrügern zu tun. Meistens sind es Einzelpersonen, die eine Hunderternote mehrmals farbkopiert haben. Sie probieren dann einfach ihr Glück und meistens gelingt ihnen die Bezahlung mit dem Falschgeld, insbesondere an solchen Strassenfesten. Ihre Beute fällt mit dem Rückgeld eher klein aus.
Welche Tipps können Sie Leuten geben, die eben an solchen Anlässen zum Beispiel für ihren Verein im Einsatz stehen?
Wir raten gut hinzuschauen und sich vor einem Einsatz an einem solchen Fest die wesentlichen Sicherheitsmerkmale einer Banknote einzuprägen. Insbesondere das Hologram, das aufgedruckt ist, lässt sich eben nicht mit dem Farbkopierer erstellen. Man sollte sich dann vor Ort Zeit nehmen, um inbesondere Hunderternoten zu speziell zu prüfen, wenn man sie annimmt.
Das Interview führte Stefan Ulrich.