2006 in Basel: Bohrungen lösen ein Erdbeben der Stärke 3,4 aus. 2013 in St. Gallen: Die Erde bebt mit der Magnitude 3,6. Auch hier sind Bohrungen für ein Geothermie-Projekt der Auslöser. Beide Projekte werden danach eingestellt. Die Gefahr weiterer Beben ist zu gross.
2016 im Kanton Aargau: Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) gibt bekannt, dass sie Sondierungbohrungen durchführen möchte. Sie hat am 27. September beim Bund entsprechende Gesuche eingereicht. Die Bohrköpfe sollen bis zu 1300 Meter in die Erde eindringen. Nach den Plänen der Nagra wäre der Bohrturm in Riniken nur wenige hundert Meter von den Wohnhäusern entfernt.
Nagra will Gesteinsproben
Müssen die Hausbesitzer wie in Basel und St. Gallen mit Erschütterungen rechnen? Markus Fritschi von der Nagra-Geschäftsleitung sagt Nein. Bei den Geothermie-Projekten habe man mit viel Druck Flüssigkeiten ins Gestein gedrückt, erklärt Fritschi gegenüber Radio SRF. Im Gegensatz dazu wolle die Nagra nur Gesteinsproben aus dem Boden holen. «Es gibt keine Erschütterungen, beim Abteufen solcher Bohrungen», so Fritschi.
Insgesamt hat die Nagra am Dienstag Gesuche für Sondierbohrungen an acht Standorten in der Region Bözberg eingereicht. Diese betreffen die Gemeinden Zeihen, Effingen, Remigen, Riniken und Bözberg. Die Nagra betont, dass sie aber nur an drei bis fünf Orten tatsächlich bohren werde.