In der Nacht wurde die Filteranlage geleert. Das teilt die Firma Holcim auf Anfrage mit. Alle vier Kammern des Filtergebäudes seien nun leer. «Es ist allerdings davon auszugehen, dass noch einzelne Zellen mit heisser Aktivkohle im Filtergebäude vorhanden sind», schreibt die Holcim.
Auf dem Firmengelände ist immer noch eine Mannschaft der Feuerwehr Würenlingen im Einsatz. Diese kühlt die Filteranlage. In der Nacht übernimmt die Betriebsfeuerwehr die Brandwache.
Fassade kommt weg
Im Verlauf des Mittwochs wird die Fassade des Filterturms mitsamt der Isolationsschicht entfernt. So will man ausschliessen, dass noch unerkannte Brandherde weiterschwelen.
Gemäss Polizeiangaben handelte es sich zuerst um einen Glimmbrand. Erhöhte Temperaturen im Filter-Kohle-Lager wurden gemäss Angaben der Firma Holcim bereits am Sonntagabend bemerkt.
Um zum Brandherd zu gelangen, wurde mit der Entleerung des angehängten Kohlesilos begonnen. Dabei führte die grosse Hitze in der Filteranlage am Montag plötzlich zu einem offenen Brand. Dieser griff auf die Fassade des Silos über.
Brandursache ist noch unklar
Die Brandursache steht noch nicht fest, weil die Polizei die Brandermittlungen noch nicht aufnehmen konnte. Auch Angaben zum Schaden gibt es noch nicht. Der Speicher auf dem Gelände der Zementfabrik Holcim war mit 720 Tonnen Feinkohle gefüllt, die für eine Filteranlage verwendet wird.
Die Anlage sei für eine Revision abgeschalten worden, erklärt die Werkleiterin Simone Aebischer gegenüber Radio SRF. Es sei möglich, dass der Brand im Bereich der Filteranlage im Zusammenhang mit dieser Revision ausgebrochen sei.
Für die Bevölkerung bestand laut Polizeiangaben und Holcim keine Gefahr. Die SRF-Reporterin vor Ort berichtete zwar noch am Dienstagmittag über sichtbaren Rauch, dieser sei aber für die Bevölkerung ungefährlich, versicherte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Besondere Vorsichtsmassnahmen wurden nicht angeordnet.
Umweltbehörden geben Entwarnung
Die Holcim-Sprecherin betonte, dass es sich beim Rauch um Wasserdampf handle, der bei den Löscharbeiten entstehe. Auch das Löschwasser wurde in speziellen Becken aufgefangen. Umweltschäden seien deshalb keine zu befürchten. Das kantonale Amt für Umwelt liess bereits Proben durchführen. Gemäss erster Erkenntnisse sei die Umwelt weder durch Rauch noch durch Löschwasser tangiert worden, hiess es auf Anfrage von Radio SRF.
Für Holcim handle es sich bei diesem Brand «zum Glück um einen schweren Einzelfall». Die genauen Folgen sind wie die Ursache noch unklar. Der Betrieb werde wohl insofern nicht akut tangiert, als dass die Revision sowieso noch rund 5 Wochen dauert, hiess es bei Holcim.