Chefredaktor Jürgen Sahli ist Mann der ersten Stunde bei Radio Argovia. Am 1. Mai 1990 verlas er die ersten Nachrichten. Er erinnert sich, wie die Leute beim Sendestart über Radio Argovia schnödeten: «Das gebe so etwas Ähnliches wie TV Rüsler, das damalige Lokalfernsehen mit Standbildern. Also man gab uns keinerlei Vorschusslorbeeren. Man wollte uns gar nicht im Aargau».
Es kam anders, als viele Aargauer meinten. Argovia ist eines der erfolgreichsten und grössten Privatradios der Schweiz. Aus den anfänglich 12 Mitarbeitern ist ein Team von 40 Radiomachern geworden, das rund 230'000 Hörer erreicht.
«Früher konnte man alles machen»
Argovia habe die Aargauer Medienlandschaft bereichert, ist Jürgen Sahli überzeugt. Das Privatradio habe mehr und andere Themen aufgegriffen, und Themen anders angepackt.
Zum Jubiläum wünscht sich Sahli: «Das Argovia soll das Argovia bleiben». Er weiss aber, dass das schwierig ist. Der 62-Jährige vermisst das Herzblut der Pionierzeit, als noch keine Berater aus Deutschland das Privatradio formatierten: «Früher konnte man alles machen, was man wollte, und man machte es mit Begeisterung. Mich dünkt einfach, im Radio allgemein, nicht speziell bei uns, ist das Herz nicht mehr so dabei beim Radiomachen».
Programm neu aus Zürich
Und die nächste Herausforderung steht bereits vor der Türe. Argovia arbeitet neu mit Radio 24 zusammen. Ab Herbst werden täglich fünf Stunden Programm aus Zürich übernommen. Radio Argovia wird aufpassen müssen, dass nach 25 Jahren nicht die «Aargauness» verloren geht.