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Bild 1 von 13Legende: Das Gebiet «Aarschächli» in Aarau-Rohr. Es ist eines der grössten Auen-Gebiete im Aargau. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 2 von 13Legende: Aarschächli in Aarau-Rohr: Hier hat Bruno Schelbert, Programmleiter des Auen-Schutzparks Aargau, einen See gebaut und daneben Kleingewässer für Amphibien und Flächen für Pionierpflanzen. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 3 von 13Legende: Der Auen-Schutzpark Aargau ist gut erschlossen mit Wander- und Velowegen. Hier eine Fussgängerbrücke in Auenstein über den Aarekanal zu einer Insel. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 4 von 13Legende: Ein neuer Seitenarm der Aare bei Rupperswil. Bei Niedrigwasser trocknet er aus, bei Hochwasser verändern die Wassermassen die losen Ufer. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 5 von 13Legende: In Auenlandschaften ist der Spiegel des Grundwassers sehr hoch. Viele Bäume stehen direkt im Wasser. Dieses Wasser tritt an vielen Orten auch an die Oberfläche. Es ist glasklar und trinkbar. Es sammelt sich in so genannten «Giessen» wie hier in Rupperswil. Dieser «Giessen» fliesst in die Aare. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 6 von 13Legende: Gerhard Amman aus Aarau. Ende der 80er-Jahre war er im Vorstand des Aargauischen Bundes für Naturschutz (heute Pro Natura Aargau). Zusammen mit anderen Verbänden lancierte er die Volksinitiative «Auen-Schutzpark – für eine bedrohte Lebensgemeinschaft». Im Juni 1993 wurde das Begehren mit 95'000 Ja zu 45'000 Nein angenommen. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 7 von 13Legende: Die Auenlandschaften bieten Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Heimisch fühlt sich unter anderem der Biber. An einem Giessen in Aarau-Rohr hat er einen Damm gebaut. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 8 von 13Legende: Die Zeichen des Bibers sind überall im Auen-Schutzpark des Aargaus zu sehen. Der Biber schlägt seine Zähne nicht nur in dünne Äste, sondern auch in ausgewachsene Bäume wie hier an der Aare in Schinznach-Bad. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 9 von 13Legende: Zusammenfluss von Aare (links) und Limmat (rechts) bei Vogelsang (Gemeinde Gebenstorf). Dieser so genannte «Limmatspitz» gehört Pro Natura Aargau. Er bietet schöne Picknick- und Badeplätze. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 10 von 13Legende: Pro Natura lässt die Wiesen am «Limmatspitz» von Büffeln beweiden. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 11 von 13Legende: Die Büffel kühlen sich gern im Wasser ab und inspizieren neugierig die vielen Boote, die sich an schönen Tage die Aare hinuntertreiben lassen. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 12 von 13Legende: Zum Auen-Schutzpark Aargau gehören nicht nur Auen an den grossen Flüssen, sondern auch kleinere Auen wie hier an der Bünz bei Möriken. Im Hintergrund das Schloss Wildegg. Stefan Ulrich / SRF
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Bild 13 von 13Legende: Zum Konzept des Auenschutz-Parks gehört nicht nur, dass er gut zugänglich ist. Die Besucherinnen und Besucher sollen auch Informationen zum Park erhalten. Zum Beispiel darüber, wie man neue Gewässer baut und wie sich die Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Diese Tafel steht in Rupperswil, am künstlich erstellten Seitenarm der Aare. Stefan Ulrich / SRF
Der Mensch hat die Natur entlang der Aargauer Flüsse weitgehend zerstört. Um Ackerland zu gewinnen und um Kraftwerke zu bauen, wurden die Fliessgewässer gezähmt, in enge Betten gezwängt.
Nun braucht es wieder den Menschen, um der Natur ein wenig Raum zurückzugeben. Seit einigen Monaten lärmen in Rietheim am Rhein die Baumaschinen. Sie baggern einen neuen Flusslauf aus und graben Weiher.
Dann wird die Flusslandschaft wieder ungefähr so sein, wie sie einmal war. Ein Gewässer, das sich verändern kann und das auch einmal über die Ufer treten darf. Der Fluss gestaltet seinen Raum selber – das ist die Definition einer Auenlandschaft. Diese ist nie gleich, sie verändert sich und schafft dadurch Lebensräume für Amphibien, Vögel und Pflanzen.
Das Minimum ist geschafft
Mit der Aue Rietheim gelten im Aargau nun ca. 16 Quadratkilometer als Auen-Gebiete. Damit ist die Volksinitiative für einen Auenschutzpark umgesetzt – im Minimum. Denn laut Initiativtext soll «mindestens» 1 Prozent der Kantonsfläche Auen sein.
Noch habe man das Ziel nicht erreicht, findet Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau. Es gäbe noch weitere Gebiete an der Reuss, am Rhein und an der Aare, die man renaturieren könnte. Ca. 1.2 Prozent des Aargaus sollten Auen sein, findet Jenny.
Damit ist seine Forderung weit weniger radikal als jene von Pro-Natura-Aargau-Präsident Thomas Urfer. Dieser hatte kürzlich an einem Podiumgespräch gefordert, dass die Fläche des Auenschutzparkes verdoppelt werde.
Das sei nicht ganz realistisch, widerspricht ihm sein Geschäftsführer: «Es gibt gar nicht mehr so viele Gebiete, die man wieder zu Auen aufwerten könnte.» Johannes Jenny weiss, dass nur schon eine Ausweitung auf 1.2 Prozent eine Knacknuss ist. Die Naturschützer stossen nämlich auf den Widerstand der Bauern.
Bauern wollen produzieren
Diese anerkennen den Auenschutzpark Aargau als wichtige Errungenschaft. Ihrer Meinung nach ist der Park aber fertig gebaut. Sie sind gegen eine Vergrösserung. Ralf Bucher, Geschäftsführer des Bauernverbandes Aargau: «Alles, was wir an den Park geben, fehlt uns als Produktionsfläche. Und wenn wir hier weniger produzieren können, müssen wir mehr Lebensmittel importieren, was unökologisch ist.»
Im Aargauer Richtplan sind noch einige kleine Gebiete definiert, die zum Auenschutzpark geschlagen werden sollen. Aber ob es tatsächlich dazu kommt, muss die Politik entscheiden. Und diese hat es nicht eilig.
Oberste Priorität hat der Auenschutz nicht (mehr) im Aargau. Schuld daran sei auch das Geld, sagt Umweltdirektor Stephan Attiger: «Es hat noch Projekte in der Pipeline. Aber wir müssen sie wegen der angespannten finanziellen Situation gestaffelt angehen. Deshalb ist der Fahrplan langsamer als ursprünglich geplant.»